Schulhunde Buddy und Paula: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ein Welpe im Klassenzimmer'''
 
'''Ein Welpe im Klassenzimmer'''

Version vom 29. September 2007, 20:28 Uhr

Hilfe für die SMEURA, ein rumänisches Tierheim mit 3000 Hunden.

Die Klasse 8/9 der Förderschule Sulzbach stellt vier verschiedene Tierkalender mit authentischem aktuellem Fotomaterial her. Für die verschiedenen Varianten beträgt der Preis je 9 Euro. Der Erlös aus dem Verkauf geht in vollem Umfang an den Verein Tierhilfe Hoffnung- Hilfe für Tiere in Not e.V.- Ute Langenkamp.

Bestellungen an Michaela Frank, Tel.: 07192/4337,

e-mail: micha.ela@t-online.de



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Buddy, unser Schulhund bekommt Unterstützung

Ein Welpe im Klassenzimmer


Nach einem dreitägigen Aufenthalt in der Smeura, einem rumänischen Tierheim, konnte ich nicht ohne einen kleinen Welpen nach Hause fahren. Unser zweijähriger sensibler Rüde Buddy bekam Unterstützung von einem kleinen, sehr selbstbewussten „Wölfchen“, namens Paula

Ich arbeite an einer kleinen Förderschule und unterrichte die Klasse 8/9 mit 11 Schülern. Da die Klasse durch Buddy bereits hundeerprobt war, nahm ich die kleine Paula relativ früh probeweise mit in die Klasse.

Paula bekam eine Matratze unter meinem Schreibtisch.
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Wasser, Futter und einige Spielsachen wurden für sie bereitgestellt. In den ersten Wochen verschlief sie fast den ganzen Morgen. Wenn sie pinkeln musste, stellte sie sich an die Klassenzimmertüre und bellte. Die Schüler wussten, dass es jetzt schnell gehen musste und un-abgesprochen stand immer ein Schüler auf, nahm sie an die Leine
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und ging mit ihr nach draußen. Sollte ein großes Geschäft auf dem Schulgelände passieren, wussten die Schüler, dass sie es, wenn möglich selbst mit einer Tüte wegputzen mussten oder mich zur Hilfe holen.

Gegenüber dem kleinen Hund verhielten sich die Schüler sehr lieb und rücksichtsvoll. Bei Bastelarbeiten musste beispielsweise gut aufgepasst werden, dass Paula nichts Gefährliches in den Mund bekam. Schnelles Laufen im Klassenzimmer ging auch nicht mehr und der Geräuschpegel sank erheblich, da Paula ja viel schlief. Beim Streicheln des kleinen Hundes kam es immer wieder vor, dass Schüler nebenbei zu Erzählen begannen. In solchen stimmungsbetonten Situationen wurden Themen angesprochen, die sonst im Schulalltag nur selten Platz finden. Diese Offenheit von den Schülern aber auch von meiner Seite machte ein sehr vertrautes Gefühl und wirkt sich sehr positiv auf die gesamte Beziehungsstruktur in der Klasse aus. Das Arbeitsverhalten der Schüler entwickelte sich durch die Anwesenheit des Hundes deutlich positiv. Kleine Erholungspausen konnten von den Schülern durch kurzes Streicheln des Hundes selbst gewählt werden. Besonders für Schüler, die im Umgang mit ihren Mitschülern oft auf Konflikte oder Ablehnung stoßen sind Hunde geeignete Vertrauen erweckende Partner, die zuverlässig Anerkennung und ehrliche Zuwendung vermitteln.

Da unsere Schule nur 40 Schüler/innen hat, wurde Paula morgens von fast allen herzlichst begrüßt, was sie sehr genoss. Vereinbart war, dass Paula nur immer von vorne gestreichelt werden durfte und nie von mehreren Händen gleichzeitig. Morgens, wenn bekannt war, dass Paula wieder in der Schule war, kamen die Schüler sehr leise ins Schulhaus. Manchmal schlichen sie vorbei an Paula in ihr Klassenzimmer. Soviel Disziplin und Rücksichtnahme hatte ich noch selten erlebt.

Vor allem die Schüler der Unterstufe waren begeistert von der kleinen Paula. Positive Auswirkungen konnte ich an einigen Beispielen sehr deutlich feststellen. Für Schüler mit autistischen Verhaltensweisen war es beispielsweise ein tolles Erlebnis, den Hund zu streicheln und ihn dann zunächst sehr vorsichtig, später mit mehr Durchsetzungsvermögen führen zu können. Eine Schülerin, die zuvor panisch auf Hunde reagierte, hatte bei dem kleinen Welpen weniger Angst, ihn zu streicheln.

Das Zahnen war für alle Schüler ein sehr interessanter Vorgang.

Außerdem gab es eine Fülle von einfach nur netten Situationen. So schlich sich Paula einer Schülerin, die sie als Bezugsperson ausgesucht hat, während des Unterrichts ganz leise auf den Schoß. Wurstbrote waren auch nicht mehr sicher. Das Ausfegen des Klassenzimmers wurde jeden Tag zu einem witzigen Höhepunkt, da sich Paula sehr aktiv daran beteiligte.
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In der Pause durfte Paula mit in das Lehrerzimmer. Nach dem ersten Klingeln wurde sie unruhig und drängte wieder ins Klassenzimmer. Dort war wohl mehr los. Aber nicht nur Vergnügen brachte dieses kleine Wesen mit sich, sondern auch Pflichten und Verantwortung. Da man mit Welpen öfters Gassi gehen muss, war es natürlich auch möglich, dass man sich bei Regen und Kälte aufraffen musste. Bei einigen Schülern stellte sich heraus, dass Handschuhe oder eine Mütze vielleicht uncool sind, aber warm geben.

Als in meiner Klasse die Attraktivität etwas nachließ, kam mir aus der Klasse 6/7 ein Junge zur Hilfe, der sehr gut mit Hunde umgehen konnte. Er ging regelmäßig mit Paula nach draußen und behandelte sie sehr liebevoll und zuverlässig. Die Tatsache, dass ich ihm diese Aufgabe zutraute und ich ihm die Verantwortung übertrug wirkte sich spürbar positiv auf sein Selbstwertgefühl aus.

Sehr wichtig ist mir für beide Hunde, dass die Schüler Verantwortung übernehmen. Auch das Einhalten von abgesprochenen Regeln muss verlässlich funktionieren. Kommandos wie „Hier!“, „Sitz!“, „Platz!“, führe ich den Schülern öfters vor. Sie dürfen sie dann unter Anleitung und Kontrolle wiederholen.
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Dabei kann man sehr genau die Körpersprache des Tieres beobachten. Gerade weil sehr viele Schüler Probleme mit genauem Hinsehen und Beobachten haben, halte ich dies für sehr sinnvoll. Sie bemerken, dass der Hund mit der Zeit lernt auf gewisse Signale zu reagieren, und dass er selbst auch Signale gibt.

Insgesamt fand ich es wieder eine sehr interessante Erfahrung einen Welpen mit in die Schule zu nehmen. Es muss natürlich aufgepasst werden, dass der Welpe viel Ruhe und Schlaf bekommt. Auch das schnelle Reagieren, wenn er pinkeln muss, ist eine Voraussetzung für den Aufenthalt im Klassenzimmer. Seine Schüler muss man natürlich sehr genau kennen, wenn ein Welpe verantwortungsvoll in ihre Obhut gegeben werden soll.

Zu erleben, dass ein junger Hund Arbeit macht, größer wird und nicht immer so klein und knuddelig bleibt, ist für die Schüler sehr wichtig. Vielleicht verhindert diese Erfahrung, dass zukünftig ein „Weihnachtshündchen“ weniger, später, in der Ferienzeit, irgendwo ausgesetzt wird.

Sehr viele Eltern reagierten sehr positiv auf den Schulhund und die gemeinsame Unterstützung des Fördervereins Tierhilfe Hoffnung (Bericht am Anfang der Seite). Es wurde engagiert gebastelt, gebacken und gespendet.

Auch manches schwierige Elterngespräch fand über die Thematik „Schulhund“ einen leichteren Anfang.

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Schulklasse produziert Kalender und verkauft sie für ein rumänisches Tierheim

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An der Förderschule Sulzbach wird Michaela Frank von den Mischlingshunden Buddy und Paula bei ihrer Arbeit unterstützt. Da beide Hunde von der Tierhilfe Hoffnung übernommen wurden, unterstützt die Klasse 8/9 die Arbeit von Ute Langenkamp. Von Fotos aus der Smeura wurde ein Katzen- und Hundekalender hergestellt, den die Schüler für 7 € verkaufen. Der Erlös geht an die Tierhilfe Hoffnung.

http://www.tierhilfe-hoffnung.de

Über Käufer oder Interessenten würden wir uns sehr freuen!
(Kontakt: Michaela Frank 07192 4337, m.m.frank@t-online.de)


Zu Zeiten des Diktators Ceausescu wurden in Rumänien viele kleinere private Häuser abgerissen und im sozialistischen Stil durch große Wohnblocks ersetzt. Zugleich verbot man den Menschen, in den neuen Wohnungen weiterhin ihre vorhandenen Haushunde zu halten. So wurden aus diesen Tieren sich selbst überlassene Straßenhunde, die sich außerdem im Übermaß unkontrollierbar vermehrten. Den halb verhungerten, unkastrierten, oft kranken Hunden blieb letzten Endes nur die Flucht in die Städte. Von der armen, aber relativ tierlieben Bevölkerung erhofften sie sich Futter. So entstand in den rumänischen Städten das Problem der unzähligen Straßen-hunde.

Seit 2 Jahren unterstützen Sulzbacher Förderschüler der Klasse 8/9 durch Projekte immer wieder das wohl größte Tierheim für Straßenhunde in Rumänien. Im Zusammenhang mit Schulhund Buddy waren die Jugendlichen auf das Straßenhund-Problem aufmerksam geworden und hatten beschlossen, sich für die Sache stark zu machen. Im Oktober 2006 bin ich als Lehrerin selbst nach Pitesti geflogen, um mir vor Ort einen Eindruck von diesem Tierheim, der „Smeura“, zu verschaffen.
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Die Gründerin, Ute Langenkamp, hat den Förderverein „Tierhilfe HOFFNUNG (vormals Aurora) - Hilfe für Tiere in Not e.V.“ im Jahre 2001 gegründet und sich der Rettung der in Rumänien verfolgten und vom grausamstem Tode bedrohten unglückseligen Straßenhunde verschrieben. Sie hat das Gelände einer ehemaligen Fuchsfarm mit Spendengeldern gekauft und mit ihrer Arbeit dafür gesorgt, dass in der Stadt Pitesti keine Hunde mehr qualvoll umgebracht werden. Die Smeura beherbergt zur Zeit ungefähr 3000 Hunde und zirka 100 Katzen. Im Tierheim sind ungefähr 70 Mitarbeiter beschäftigt. Täglich wird über eine Tonne Futter benötigt.

Jede Woche erfolgt der Transport von ungefähr 50 Hunden nach Deutschland. Nach einer langen Fahrt können sich die Tiere hoffentlich auf ein sicheres Plätzchen freuen. Im Jahr können so ungefähr 2500 Hunde ein neues Zuhause bekommen. Auf dem Rückweg werden Hundefutter, Decken, Lebensmittel und Sachspenden für die rumänischen Mitarbeiter und die Bevölkerung mitgenommen.
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Nicht die Vermittlung der Hunde ist das eigentliche Anliegen von Ute Langenkamp, sondern die Reduzierung der Hunde in den Straßen der rumänischen Städte. Vielerorts wird dies seit Jahren durch brutale Tötung der Hunde versucht. Sie werden gegen Kopfgeldprämie vollkommen würdelos mit Eisenstangen erschlagen, erwürgt, verbrannt, erstochen, erhängt. Manche bekommen Formalinspritzen ins Herz oder auch daneben. Ein jämmerliches Verenden ist die häufige Folge. Trotz dieses Hundemordens nahm die Anzahl der Straßenhunde nicht ab, da sich die übrig gebliebenen freilich weiter vermehrten. Einziger Effekt: Steuergelder in Millionenhöhe wurden sinnlos für die planlose Tötung ausgeben.

Als Ute Langenkamp im Jahr 2001 diese Tötungsmaschinerie in Pitesti zum ersten Mal entsetzt miterleben musste, war ihr klar, dass es einen humaneren und effektiveren Weg geben musste - Kastration der Tiere!

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Ein langer Weg folgte, bis Ute Langenkamp das Gelände, die Smeura, mit Hilfe von Spendengeldern kaufen konnte. Viel diplomatische Überzeugungsarbeit und Mengen von Protestpost aus Deutschland konnten den inzwischen kooperativen Bürgermeis-ter dazu bewegen, zukünftig in Pitesti keine Hunde mehr qualvoll ermorden zu lassen.

Täglich werden in der Smeura täglich zirka 40 Hunde kastriert. Dadurch sind in den letzten drei Jahre immerhin zwischen 12000 bis 15000 Welpen nicht geboren worden. Hunde, die von der Bevölkerung erwünscht sind, werden nach der Kastration und medizinischer Versorgung wieder in den Stadtbereich zurückgebracht, aus dem sie geholt wurden. Vom Leben gezeichnete aggressive, alte und kranken Hunde sowie die Welpen bleiben in der Smeura. Rumänische Hundebesitzer können ihre Tiere zur kostenlosen Kastration ins Tierheim bringen.

Auf diesem Weg kann die Anzahl der Straßenhunde innerhalb weniger Jahre auf die gewünschte erträgliche Anzahl reduziert werden. Leider beteiligt sich die Stadtver-waltung an diesen Unkosten nicht, obwohl diese Variante um ein Vielfaches günsti-ger ist als die Tötung. Problematisch ist derzeit, dass Nachbargemeinden nun ihre Hunde nach Piesti bringen, da es bei ihnen ein solch großartiges Angebot der Kastration noch nicht gibt. Besonders in Bukarest erfolgt die sinnlose und brutale Tötung der Tiere im großen Stil. Sie werden grausam eingefangen und barbarisch ermordet. Und dies ohne das Ziel einer Reduzierung der Straßenhunde zu erreichen.
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Grausam – teuer – effektlos!!!!!!!!

Dieses Projekt der Hunde-Kastration in Pitesti müsste in ganz Rumänien flächendeckend Schule machen. So kann das Problem der Straßenhunde in den nächsten Jahren endgültig würdevoll gelöst werden. Es könnten sehr viele Steuergelder gespart werden, die sinnvoller, beispielsweise für die arme Bevölkerung, eingesetzt werden könnten.

Es geht beim Projekt Tierhilfe HOFFNUNG also nicht in erster Linie um die Vermittlung von rumänischen Hunden ins Ausland, sondern um einen effektiven respektvol-len Umgang mit dem Straßenhunde-Problem im Land. Es kann nicht angehen, dass sich ein Staat, der in Kürze zur EU gehören wird, seiner hilflosen Kreaturen auf solch bestialische Weise entledig. Verantwortungsvoller Umgang mit Ceaucescus Straßenhund-Erbe verdient engagierte Unterstützung.

Nachdem ich mir fünf Tage lang alles vor Ort sehr genau angeschaut habe, kann ich nur Jeden dazu ermuntern, diese wunderbare Arbeit von Ute Langenkamp und ihren Mitarbeitern zu unterstützen. Da alles mit Spendengeldern finanziert werden muss, ist die Tierhilfe Hoffnung auf jeden Euro angewiesen. Für Futter-Patenschaften sind die Hunde besonders dankbar.


16.11.2006 bkz-online: Über eine Tonne Futter am Tag
http://www.bkz-online.de/modules/news/article.php?storyid=259452


Murrhardter Zeitung im Mai 2005

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Klasse 8/9 mit Schulhund Buddy

Schullandheimaufenthalt mit SALLY

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Im Sommer 2003 haben wir gemeinsam mit zwei Grundschulklassen einen Schullandheimaufenthalt verbracht. Zusammen waren wir 60 Schüler, davon 12 "große Schüler" der Klasse 7/8/9 und 48 Viertklässler. Gegenseitiges Verstehen und Rücksichtnahme auf Stärken und Schwächen der Partner gehörte während dieser Tage zum Alltagsgeschäft. Begleitet wurde der Schullandheimaufenthalt von SALLY, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine ältere Dame war, auf die man Rücksicht nehmen musste.