Schulhunde Buddy und Paula

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An der Förderschule Sulzbach wird Michaela Frank von den Mischlingshunden Buddy und Paula bei ihrer Arbeit unterstützt. Da beide Hunde von der Tierhilfe Hoffnung übernommen wurden, unterstützt die Klasse 8/9 die Arbeit von Ute Langenkamp. Von Fotos aus der Smeura wurde ein Katzen- und Hundekalender hergestellt, den die Schüler für 7 € verkaufen. Der Erlös geht an die Tierhilfe Hoffnung.

http://www.tierhilfe-hoffnung.de

Über Käufer oder Interessenten würden wir uns sehr freuen!
(Kontakt: Michaela Frank 07192 4337, m.m.frank@t-online.de)

Schulklasse produziert Kalender und verkauft sie für ein rumänisches Tierheim

Zu Zeiten des Diktators Ceausescu wurden in Rumänien viele kleinere private Häuser abgerissen und im sozialistischen Stil durch große Wohnblocks ersetzt. Zugleich verbot man den Menschen, in den neuen Wohnungen weiterhin ihre vorhandenen Haushunde zu halten. So wurden aus diesen Tieren sich selbst überlassene Straßenhunde, die sich außerdem im Übermaß unkontrollierbar vermehrten. Den halb verhungerten, unkastrierten, oft kranken Hunden blieb letzten Endes nur die Flucht in die Städte. Von der armen, aber relativ tierlieben Bevölkerung erhofften sie sich Futter. So entstand in den rumänischen Städten das Problem der unzähligen Straßen-hunde.

Seit 2 Jahren unterstützen Sulzbacher Förderschüler der Klasse 8/9 durch Projekte immer wieder das wohl größte Tierheim für Straßenhunde in Rumänien. Im Zusammenhang mit Schulhund Buddy waren die Jugendlichen auf das Straßenhund-Problem aufmerksam geworden und hatten beschlossen, sich für die Sache stark zu machen. Im Oktober 2006 bin ich als Lehrerin selbst nach Pitesti geflogen, um mir vor Ort einen Eindruck von diesem Tierheim, der „Smeura“, zu verschaffen.
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Die Gründerin, Ute Langenkamp, hat den Förderverein „Tierhilfe HOFFNUNG (vormals Aurora) - Hilfe für Tiere in Not e.V.“ im Jahre 2001 gegründet und sich der Rettung der in Rumänien verfolgten und vom grausamstem Tode bedrohten unglückseligen Straßenhunde verschrieben. Sie hat das Gelände einer ehemaligen Fuchsfarm mit Spendengeldern gekauft und mit ihrer Arbeit dafür gesorgt, dass in der Stadt Pitesti keine Hunde mehr qualvoll umgebracht werden. Die Smeura beherbergt zur Zeit ungefähr 3000 Hunde und zirka 100 Katzen. Im Tierheim sind ungefähr 70 Mitarbeiter beschäftigt. Täglich wird über eine Tonne Futter benötigt.

Jede Woche erfolgt der Transport von ungefähr 50 Hunden nach Deutschland. Nach einer langen Fahrt können sich die Tiere hoffentlich auf ein sicheres Plätzchen freuen. Im Jahr können so ungefähr 2500 Hunde ein neues Zuhause bekommen. Auf dem Rückweg werden Hundefutter, Decken, Lebensmittel und Sachspenden für die rumänischen Mitarbeiter und die Bevölkerung mitgenommen.
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Nicht die Vermittlung der Hunde ist das eigentliche Anliegen von Ute Langenkamp, sondern die Reduzierung der Hunde in den Straßen der rumänischen Städte. Vielerorts wird dies seit Jahren durch brutale Tötung der Hunde versucht. Sie werden gegen Kopfgeldprämie vollkommen würdelos mit Eisenstangen erschlagen, erwürgt, verbrannt, erstochen, erhängt. Manche bekommen Formalinspritzen ins Herz oder auch daneben. Ein jämmerliches Verenden ist die häufige Folge. Trotz dieses Hundemordens nahm die Anzahl der Straßenhunde nicht ab, da sich die übrig gebliebenen freilich weiter vermehrten. Einziger Effekt: Steuergelder in Millionenhöhe wurden sinnlos für die planlose Tötung ausgeben.

Als Ute Langenkamp im Jahr 2001 diese Tötungsmaschinerie in Pitesti zum ersten Mal entsetzt miterleben musste, war ihr klar, dass es einen humaneren und effektiveren Weg geben musste - Kastration der Tiere!

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Ein langer Weg folgte, bis Ute Langenkamp das Gelände, die Smeura, mit Hilfe von Spendengeldern kaufen konnte. Viel diplomatische Überzeugungsarbeit und Mengen von Protestpost aus Deutschland konnten den inzwischen kooperativen Bürgermeis-ter dazu bewegen, zukünftig in Pitesti keine Hunde mehr qualvoll ermorden zu lassen.

Täglich werden in der Smeura täglich zirka 40 Hunde kastriert. Dadurch sind in den letzten drei Jahre immerhin zwischen 12000 bis 15000 Welpen nicht geboren worden. Hunde, die von der Bevölkerung erwünscht sind, werden nach der Kastration und medizinischer Versorgung wieder in den Stadtbereich zurückgebracht, aus dem sie geholt wurden. Vom Leben gezeichnete aggressive, alte und kranken Hunde sowie die Welpen bleiben in der Smeura. Rumänische Hundebesitzer können ihre Tiere zur kostenlosen Kastration ins Tierheim bringen.

Auf diesem Weg kann die Anzahl der Straßenhunde innerhalb weniger Jahre auf die gewünschte erträgliche Anzahl reduziert werden. Leider beteiligt sich die Stadtver-waltung an diesen Unkosten nicht, obwohl diese Variante um ein Vielfaches günsti-ger ist als die Tötung. Problematisch ist derzeit, dass Nachbargemeinden nun ihre Hunde nach Piesti bringen, da es bei ihnen ein solch großartiges Angebot der Kastration noch nicht gibt. Besonders in Bukarest erfolgt die sinnlose und brutale Tötung der Tiere im großen Stil. Sie werden grausam eingefangen und barbarisch ermordet. Und dies ohne das Ziel einer Reduzierung der Straßenhunde zu erreichen.
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Grausam – teuer – effektlos!!!!!!!!

Dieses Projekt der Hunde-Kastration in Pitesti müsste in ganz Rumänien flächendeckend Schule machen. So kann das Problem der Straßenhunde in den nächsten Jahren endgültig würdevoll gelöst werden. Es könnten sehr viele Steuergelder gespart werden, die sinnvoller, beispielsweise für die arme Bevölkerung, eingesetzt werden könnten.

Es geht beim Projekt Tierhilfe HOFFNUNG also nicht in erster Linie um die Vermittlung von rumänischen Hunden ins Ausland, sondern um einen effektiven respektvol-len Umgang mit dem Straßenhunde-Problem im Land. Es kann nicht angehen, dass sich ein Staat, der in Kürze zur EU gehören wird, seiner hilflosen Kreaturen auf solch bestialische Weise entledig. Verantwortungsvoller Umgang mit Ceaucescus Stra-ßenhund-Erbe verdient engagierte Unterstützung.

Nachdem ich mir fünf Tage lang alles vor Ort sehr genau angeschaut habe, kann ich nur Jeden dazu ermuntern, diese wunderbare Arbeit von Ute Langenkamp und ihren Mitarbeitern zu unterstützen. Da alles mit Spendengeldern finanziert werden muss, ist die Tierhilfe Hoffnung auf jeden Euro angewiesen. Für Futter-Patenschaften sind die Hunde besonders dankbar.


16.11.2006 bkz-online: Über eine Tonne Futter am Tag
http://www.bkz-online.de/modules/news/article.php?storyid=259452


Murrhardter Zeitung im Mai 2005

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