Arbeitskreis Schulhund Baden-Württemberg Nord

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Version vom 26. Dezember 2012, 20:39 Uhr von Bettina (Diskussion | Beiträge) (11. Treffen am 10.11.12 in Karlsruhe "Thema: Hundephobien - Hundeangst bei Kindern")

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Über das Schulamt im Schwarzwald-Baar-Kreis hat sich 2007 der 1. Arbeitskreis Schulhund gegründet! Da der Arbeitskreis mit über 30 Teilnehmerinnen zu groß wurde, hat sich die Gruppe schweren Herzens im Juli 2009 in den Arbeitskreis Schulhund Baden-Württemberg Nord (Treffen im Karlsruher Raum) und den Arbeitskreis Schulhund Baden-Württemberg Süd (Treffen im Freiburger und Donaueschinger Raum)geteilt!

Wer weitere Informationen wünscht oder zu unseren Treffen der Nord-Gruppe kommen möchte, kann sich bei Bettina Brecht (b.brecht@gmx.de) melden, wir freuen uns sehr über neue Interessierte!

Die Südgruppe "pausiert" momentan! Wer aber Interesse hat und Informationen benötigt, darf sch gerne bei Patricia (patricia@vanschalkwyk.de) melden!




11. Treffen am 10.11.12 in Karlsruhe "Thema: Hundephobien - Hundeangst bei Kindern"


Teilnehmer: Ursula Botz, Gabriele Bruder-Bissoli, Diana Förg, Suanne Jung, Andrea Nack, Nicole Panhölzl, Sara Reinhardt, Simone Schindler, Nadine Schwabe, Elisabeth Schäfer, Carolin Schüler, Alexandra Siegmund, Karin Tatsch, Andrea Widmann, Martina Wolf, Harry Wohlbold, Jasmin Braunecker, Alexandra Kühlwein, Nicole Stuhlmüller, Kathrin Schenk, Angelika Janke, Silke Neubauer, Anette Schuster, Bettina Brecht.

Dieses Mal traffen wir uns in der Körperbehindertenschule in Karlsbad bei Karlsruhe zu dem Thema "Hundephobien - Hundeangst bei Kindern". Für dieses Treffen konnten wir die Psychologin Frau J. Zimmer von der Universität Mannheim gewinnen, welche uns einige wichtige Punkte zu diesem Bereich vermitteln konnte. Da wir mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sollten wir uns auch über diesen Bereich informieren. Tagtäglich werden wir mit Kindern konfrontiert, welche nicht gleich von unseren Hunden begeistert sind. Der richtige Umgang mit solchen Kindern und Jugendlichen ist wichtig, um nicht noch mehr Ängste aufzubauen. Hierbei konnte uns Frau Zimmer wichtige Hinweise geben.


Angst vor Hunden

  • Studie in Großbritannien: 10,3 % einer nichtklinischen Population von Erwachsenen gaben an, sehr starke Angst vor Hunden zu haben (Davey, 1994)
  • Frauen & Männer gleichermaßen betroffen. Im Alter Anteil der Frauen größer (Liddell, Locker, & Burman, 1991)
  • Aber: Großteil der Befragten im subklinischen Bereich
  • Angst vor Tieren bis zum 4. Lebensjahr sehr häufig
  • Bei dem größten Teil der Kinder verschwinden die Ängste von alleine wieder (Durchgangsphänomen)
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Hundephobie

  • Hundephobie, bzw. auch Canophobie oder Kynophobie
  • Im Vergleich zur subklinischen Angst bei Phobikern Angst stärker
  • Zusammentreffen mit Hund bzw. die Erwartung, löst bei Betroffenen übermäßige & andauernde Furchtreaktion aus (bis zur Panikattacke) gemessen an der realen Gefahr übertrieben und befremdlich
  • Gehört zu den spezifischen Phobien (Tier-, Blut-Spritzen- Verletzungs-, situativer und Umwelt-Typus)


Diagnostische Kriterien für 300.29 (F40.2) Spezifische Phobie

  • Ausgeprägte und anhaltende Angst, die übertrieben oder unbegründet ist und die durch das Vorhandensein oder die Erwartung eines spezifischen Objekts oder eine spezifischen Situation ausgelöst wird (z.B. Fliegen, Höhen, Tiere, eine Spritze bekommen, Blut sehen).
  • Die Konfrontation mit dem phobischen Reiz ruft fast immer eine unmittelbare Angstreaktion hervor, die das Erscheinungsbild einer situationsgebundenen oder situationsbegünstigten Panikattacke annehmen kann. Man beachte: Bei Kindern kann sich die Angst in Form von Weinen, Wutanfällen, Erstarren oder Anklammern ausdrücken.
  • Die Person erkennt, dass die Angst übertrieben oder unbegründet ist. Man beachte: Bei Kindern darf dieses Merkmal fehlen.
  • Die phobischen Situationen werden gemieden bzw. nur unter starker Angst oder starkem Unbehaben ertragen.
  • Das Vermeidungsverhalten, die ängstliche Erwartungshaltung oder das Unbehagen in den gefürchteten Situationen schränkt deutlich die normale Lebensführung der Person, ihre berufliche (oder schulische) Leistung oder sozialen Aktivitäten oder Beziehungen ein, oder die Phobie verursacht erhebliches Leiden für die Person.
  • Bei Personen unter 18 Jahren hält die Phobie über mindestens sechs Monate an.
  • Die Angst, Panikattacken oder das phobische Vermeidungsverhalten, die mit der spezifischen Situation assoziiert sind, werden nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärt, wie z.B. Zwangsstörung (z.B. Angst vor Schmutz bei Personen, die die Vorstellung haben, kontaminiert zu werden), Posttraumatische Belastungsstörung (z.B. Vermeidung vor Reizen, die mit dem Trauma assoziiert sind) oder Störung mit Trennungsangst (z.B. Vermeidung von Schulbesuchen), Soziale Phobie (z.B. Vermeidung sozialer Situationen aus Angst vor Peinlichkeiten), Panikstörung mit Agoraphobie oder Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte.

Nach: Saß H, Wittchen HU, Zaudig M (1998) DSM-IV (2. Aufl.) Göttingen: Hogrefe

Auftretenshäufigkeit

  • Keine Studien über Prävalenz der Hundephobie, aber Tierphobien mit 8% bis 14% Lebenszeitprävalenz in der Allgemeinbevölkerung häufige Phobien (Agras, Sylvester, & Oliveau, 1969, Fredrikson et al., 1996).
  • Ersterkrankungsalter bei Tierphobien: 5-9 Jahre (Öst L.- G., 1987).
  • Durchgangsphänomen, aber in Abhängigkeit bestimmter situativer und persönlicher Faktoren kann sich die Angst verfestigen oder erneut entwickeln.
  • > Über 90% der Hundephobiker: Beginn der Phobie in den ersten 8 Lebensjahren.


Komorbidität

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Betroffene haben

  • erhöhtes Risiko im an sekundärer Depression oder Abhängigkeit zu erkranken (Kessler, et al., 1994).
  • erhöhte Komorbiditätsraten mit anderen Angststörungen (spez. Phobie meist zuerst da (Hamm, 2006)).
  • nur 17% aller Patienten mit spez. Phobie haben lebenszeitbezogen nur diese eine psychische Störung!


Angststörungen bei Kindern als Risikofaktor

Kinder mit Angststörungen haben als Erwachsene häufiger eine Angststörung, leben häufiger noch bei den Eltern, sind häufiger arbeitslos, haben seltener eigene Kinder, zeigen häufiger Depressionen, Substanzmissbrauch & -abhängigkeit, suchen als Erwachsene häufiger psychologisch/psychiatrische Dienste auf. Last et al. (1997), J. AM. ACAD. Child Adolesc. Psychiatry; Flakierska-Praquin et al. (1997). Comprehensive Psychiatry

Erklärungsansätze zu Entstehung & Aufrechterhaltung der Hundephobie

Nach dem Three-Pathway-Modell von Rachman (1976, 1977) kann Phobie auf dreierlei Art erlernt werden:

(a) durch eigene aversive Lernerfahrungen (traumatische klassische Konditionierungsprozesse)

(b) durch die Beobachtung von ängstlichen Modellen (Modelllernen) und

(c) durch die Übermittlung ängstigender Nachrichten oder Informationen (semantisches Lernen)

Modelllernen

Tiermodell: Äffchen, die in Gefangenheit aufwuchsen, fürchteten sich nicht vor Schlangen, lernten aber bereits bei einer Beobachtung eines wilden Artgenossen.

N = 31 Kleinkinder (und ihre Mütter)

  • Gummi-Schlange und Gummi-Spinne
  • Mutter reagierte entweder positiv (fröhlich, ermutigend) oder negativ (Furcht, Ekel) mit Mimik/Stimme
  • Beide Reize wurden nach 1 und 10 Min nochmals dargeboten
  • Ergebnis: Nach negativen Reaktion der Mutter stärkere Furcht- und Vermeidungsreaktionen
  • Signifikant bei beiden Geschlechtern, stärker bei Mädchen

Nach: Gerull, F.C. & Rapee, R.M. (2002)Mothers knows best: effects of maternal modelling on the acquisition of fear and avoidance behaviour in toddlers; PRAT, 40, 279-287.

Lernen durch Information

  • 59 Kinder (zwischen 6 und 9 Jahre)
  • Jedes Kind sah Bilder von drei australischen Tieren + entweder positive, negative oder keine Informationen über das Tier
  • AV:Einstellungsfragebogen, implizite Bewertung (IAT) und Vermeidungsverhalten (Touch Box) direkt nach der Geschichte.

Ergebnis: Signifikante Beeinflussung durch negative und positive Informationen auf alle AV‘s bei den Kindern beiden Geschlechts.

Field, A. P., & Lawson, J. (2003). Fear information and the development of fears during childhood: effects on implicit fear responses and behavioural avoidance. Behav Res Ther, 41, 1277-1293.

Weitere Studien zu Three-Pathway-Modell

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1) Bsp. Tierphobie:
22 Patienten; Beginn meist in der Kindheit
5 furchterregendes Erlebnis mit dem Tier
1 Beobachtungslernen
1 Information
15 erinnerten sich nicht an Auslöser
McNally, R. J., & Steketee, G. S. (1985). The etiology and maintenance of severe animal phobias. Behaviour Research & Therapy, 23(4).


2) Von 7545 Personen hatten 26% eine oder mehrere Phobien
36% erinnerten ein erlebtes Trauma
9% wurden angewiesen („taught“)
4% beobachten andere
4% beobachteten Trauma bei anderen
49% hatten keine Ursachen-Erinnerung
Kendler et al. (2002). The etiology of phobias: An evaluation of the stress-diathesis model. Archives of General Psychiatry, 59, 242-248.

Non-assoziative Phobie-Entstehung

  • Retrospektive Studien mit Fragebogen
  • Höhenphobiker: 56% kein Erlebnis
  • Wasserphobie mit Elternbefragung: 56% der Eltern gaben an, das Kind hatte schon immer Angst
  • Höhenphobie: Stürze mit Bruch, Verrenkung und ernsthaften Verletzungen bis zum Alter von 9 Jahren - geringere WK einer Phobie mit 18 Jahren
  • Höhenangst bleibt bestehen, wenn keine Habituation möglich oder starke Disposition vorliegt (Familie, Genetik?)

Annahme:
Es gibt einige wenige biologisch angelegte, evolutionär relevante Ängste. Phobien entstehen, wenn es eine ungenügende Exposition während einer kritischen Phase gab aufgrund von individuellen Unterschieden in der Habituation. Nach: Poulton, R. & Menzies, R.G. (2002) Non-associative fear acquisition: a review of evidence from retrospective and longitudinal research, BRAT, 40, 127-149.

Erklärungsansätze zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Hundephobie

Überprüfung des Modells anhand retrospektiver Befragungen im Rahmen der Hundephobie. Doogan & Thomas (1992) befragten Studenten nach dem Ursprung ihrer Angst

  • häufig: negative Begegnungen mit Hunden, hundeängstliche Personen im kindlichen Umfeld oder warnende Informationen
  • Nichtängstliche Studenten: vor aversivem Erlebnis mehr direkter Kontakt zu Hunden;

Annahme: vorheriger ereignisloser oder positiver Umgang mit Hunden führt aufgrund latenter Inhibition (Lubow, 1973) zu schwererem Erlernen einer Phobie.

Wichtig: Durch mehr Erfahrungen Verhalten von Hunden vorhersagbarer und kontrollierbarer (Kontrollüberzeugung schützt vor dem Ausbilden einer Phobie) Bestätigung auch in weiteren Studien selbst bei sehr schmerzhaften Erfahrungen bildeten Personen mit Hundeerfahrung wesentlich seltener eine Phobie aus.

Außerdem: hochängstliche Studenten fürchten neben dem Kontakt mit Hunden auch weitere Tiere und Situationen.

Andere Autoren befragten Kinder bzw. deren Eltern nach den Auslösern der Phobie (z.B. King, Clowes- Hollins & Ollendick (1997): Hochängstliche Kinder erinnerten sich an mehr erschütternde Berichte über Hunde in der Zeitung und wurden öfters vor Hunden gewarnt.

Wichtig: Hochängstliche Kinder konnten sich (im Vergleich zu phobischen Erwachsenen) signifikant häufiger vorstellen, mit einem freundlichen Hund in Kontakt zu treten.

Behandlung

Für Hundephobie gibt es nur wenige standardisierte Behandlungskonzepte

  • Z.B. Öst et al. (2001) konnte Wirksamkeit einer graduierten Exposition in vivo mit hundephobischen Kindern nachweisen
  • Weitere Behandlungsansätze liefern Rentz et al (2003) mit der „active imaginal exposure“ oder Viaud-Delmon et al. (2008) mit einer akustisch-virtuellen Reizkonfrontation
  • Aber ganz klar: Direkte Reizkonfrontation in vivo liefert die größten Effektstärken.


Frau Zimmer erklärte uns anhand eines Beispiels (Junge mit starker Hundephobie) wie die Behandlung durchgeführt wird.

Behandlung am Otto-Selz-Institut

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1. Sitzung • Diagnostik • Ziele • 3-Ebenen-Modell der Angst • Optional: PMR

2. Sitzung • Angsthierarchie • Optional: In-sensu-Konfrontation & hilfreiche Gedanken

3. Sitzung • Expo-Film und Kurzfilme über Hunde

4. Sitzung • Expo 1

5. Sitzung • Expo 2

6. Sitzung • Rückfallprophylaxe • Therapieziele • Optional: Spaziergang

Die Behandlungen führt das

Otto-Selz-Institut
Psychologische Ambulanz
Universität Mannheim
L 13, 17
68161 Mannheim


durch.

Jeder Zeit können wir somit Eltern den Hinweis zur Behandlung einer Hundephobie geben, wenn wir der Meinung sind, dass es sich bei einem Kind nicht mehr um eine "normale Hundeangst" handelt.

Wir bekamen auch den Hinweis für eine Broschüre, welche das Institut zur Behandlung bei Hundeangst einsetzt.

Silvia Schneider / Susanne Borer Nur keine Panik! Was Kids über Angst wissen sollten
Broschüre, 28 Seiten, mit farbigenIllustrationen, 17 x 23 cm, ISBN 978-3-8055-8209-4.
Basel usw.: Karger Verlag, 2., aktualisierte Auflage; 2007. € 7.– ;
Broschüre für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren .
Ratgeber für betroffene Familien und Hilfsmittel für all jene, die aus beruflichen Gründen mit übermäßigen Ängsten bei Kindern zu tun haben.


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Ein wichtiger Aspekt ist, die Kinder über Hunde zu informieren. Je mehr Wissen über das Lebewesen Hund vorhanden ist, je weniger Ängste können entstehen.

Wissen gibt Sicherheit!

Für diesen tollen Vortrag möchten wir uns nochmals recht herzlich bei Frau Zimmer bedanken.

Ein großer Dank geht auch an Harry. Wir durften an seiner Schule unser Treffen durchführen und er hatte alles prima organisiert. Wir kommen gerne wieder!

10. AK-Treffen Arbeitskreis „Schulhund Baden-Württemberg-Süd+Nord


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am 17.Mai 2012, 9.30 – 17.00 in der Grundschule Pfohren / Außenstelle Aasen, Donaueschingen.

Haupt-Thema:

MIT HUND LERNT´S SICH BESSER – oder – DER SCHULHUND ALS LERNMOTIVATOR

Nicht nur Kinder lassen sich leichter über einen Schulhund zum Lernen motivieren, nein auch die Schulhundebesitzer zeigten ein großes Interesse sich fortzubilden. 20 engagierte Lehrerinnen aus ganz Baden-Württemberg schreckte der Termin an einem Feiertag nicht ab, (was bei vielen Fortbildungen zu anderen Themen der Fall wäre). Sie opferten gerne ihren freien Tag um möglichst viel Neues zum Thema Schulhund zu erfahren.

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Das gleichzeitig 5-jährige Jubiläumstreffen, das dieses Mal die beiden Arbeitskreise Nord+Süd gemeinsam gestalteten, wurde von Patricia Führing (Heinrich-Feurstein-Schule Donaueschingen) und Sabine Kempf (Förderschule, Furtwangen) geleitet. Bettina Brecht, die den nördlichen Arbeitskreis organisiert, kam als Referentin aus Karlsruhe angereist.
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Dieses Mal waren Schulhund Jonte mit seiner Besitzerin Philine Domzig die Gastgeber und sorgten in der schnuckeligen Aasener Grundschule dafür, dass sich alle den ganzen Tag wohl fühlten.

Mit dabei waren:

Bettina Brecht mit Paula (Karlsruhe), Sabine Kempf ohne Aisha (Furtwangen), Patricia Führing mit Kimba (Donaueschingen), Beate Grundmüller ohne Sandro (Singen), Nicole Stuhlmüller ohne Chaplin (Stuttgart), Christiane Klug mit Janosch (Donaueschingen), Katrin Knoth mit Freddy (Offenburg), Philine Domzig mit Jonte und Priese (Pfohren), Sigrid Fleig mit Elvis (Offenburg), Claudia Findeisen mit Danu (Spaichingen), Annette Stübler mit Xanto (Göppingen), Annette Wagner mit Nuri (Fützen), Marisa Brudy ohne Luna (Offenburg), Karin Tatsch (Karlsruhe), Kathrin Schelling mit Aimee (Ludwigsburg), Elke Schatz-McBeath ohne Haika (Stuttgart), Kathrin Widmayer , Janina Tusint (Mannheim), Anna-Lene Klenk (Ludwigsburg) und Sina Cochanski mit Hermine.


1.Thema: „5 Jahre AK Schulhund – was hat sich getan?“

Nachdem wir uns gemütlich eingerichtet hatten, brachte Patricia über eine Power Point die Thematik den Zuhörern näher. Es war ein Einblick in die Entwicklung des Arbeitskreises, von der Gründung und Teilung, der Zusammenarbeit mit dem Schulamt und den erreichten Zielen seit dem 1.Treffen. Schön war, dass neben Sabine und Patricia auch Beate Grundmüller als Gründungsmitglied noch aktiv im AK dabei ist!
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In den vergangenen 5 Jahren wurden viele Ziele, dank super guter Zusammenarbeit aktiver AK-Teilnehmerinnen, erreicht: Die kostenlose Fortbildungsmöglichkeit des LehrerIn-Hund-Teams, die Entwicklung eines Schulhund-Standards in Anlehnung an die freiwillige Selbstverpflichtung (schulhundweb), die Erarbeitung rechtlicher Grundlagen in Zusammenarbeit mit dem Schulamt (Zustimmung und Information beteiligter Gremien, Hygienevorschriften, Versicherung, Tierschutz). Zusätzlich erarbeiteten wir allgemeingültige Regeln für Schüler mit verschiedenen Umsetzungsformen (unter Berücksichtigung des Schultyps, der Klasse und den Eigenschaften des Hundes).

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Für alle war der regelmäßige Austausch über Hundegestützte Pädagogik sehr wertvoll und führte häufig zu einer Verbesserung des Schulhundeeinsatzes: WENIGER IST MEHR! Wir legten viel Wert auf die Sensibilisierung für die Notwendigkeit einer guten Team-Bindung, Rücksichtnahme, Möglichkeiten des schonenden Schulhundeinsatzes (Versorgung durch Schüler, Hund als Motivator, einfache Übungen Kind/Hund, Rituale usw.), aber weniger der Einsatz von „Trickmaschine Hund“ im Unterricht! Einfache praxisbezogene Übungen mit den Hunden und die Vermittlung von Kenntnissen zum Thema „Hund als Motivator“ waren unsere Hauptziele, nachdem wir viel Zeit mit „Theorien“ versuchten einen allgemeinen Grundstock zu entwickeln.

Durch das Angebot unserer Einführungsseminare zum Thema Schulhund erreichten wir viele Interessierte und konnten so nicht nur einen kleinen Überblick zum notwendigen Hintergrundwissen über HuPäSch geben, sondern durch unsere Erfahrungsberichte einen Einblick in den Schulhundalltag und seine Grenzen geben. Die dazu erstellte Informationsmappe für Schulhundeinsteiger beinhaltet kritische Vorinformation und Tipps zur „Einschulung“.

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Um Verständnis für das von uns immer geforderte Fortbildungsangebot auf „höherer Ebene“ erstellten wir eine Informationsmappe für das Regierungspräsidium Freiburg, das zwar viel Anerkennung erhielt, aber keine Konsequenzen nach unseren Vorstellungen bewirkte: das Fortbildungsangebot von oberster Ebene, Akzeptanz bei den Schulleitungen, Meldepflicht aller Schulhunde, Fortbildungspflicht, finanzielle Unterstützung :-(!

Im Nachhinein haben wir in den ersten Jahren unsere Treffen durch aufbauende Themen, im theoretischen wie auch im praktischen Bereich, eine gute Basis für einen einfühlsamen Schulhundeinsatz geschaffen.

Aber momentan verhindern besonders zwei Aspekte eine Weiterentwicklung:
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Fehlende Anerkennung/Unterstützung der Fortbildung beim Staatlichen Schulamt

Zwar erhalten wir eine positive Anerkennung (Notwendigkeit wird gesehen, offizielle Unterstützung und finanzielle Mittel fehlen aber!), der AK ist aber immer noch keine überregionale Fortbildung! Ohne unsere Eigeninitiative gibt es kein Vorwärtskommen in der „Fortbildungshirarchie“ (Das Angebot sollte über das KuMi laufen und zumindest das Einführungsseminar verpflichtend sein!).
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Durch die fehlende Organisation bei der Schulaufsicht findet auch keine Vernetzung aller Schulhunde statt!!!!! Und damit auch keine informierenden „Pflicht“-Seminare für alle Schulhundebesitzer!!

Die dringend notwendige Vermittlung spezifischen Fachwissens des Pädagogen durch „Hundefachleute“ ist kostenintensiv, das bedeutet, dass dieser Bereich nicht durch den AK abgedeckt werden kann, sondern weiterhin Privatsache bleibt!

Interne Probleme des Arbeitskreises:

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Immer größer wird das Problem der Gruppenzusammensetzung bei den Treffen. Der ständige Wechsel der Teilnehmer (erfahrene Schulhundebesitzer und Neuzugänge) erschwert die Befriedigung der unterschiedlichen Erwartungen und ermöglicht keine Weiterentwicklung der Inhalte. Immer häufiger ist zu beobachten, dass eine „Sättigung“ nach zwei Treffen stattfindet und man die Teilnehmer aus den Augen verliert.

Der hohe zeitliche Aufwand der Arbeitskreisleitungen ist nicht zu unterschätzen. Nicht nur die Organisation der Treffen, auch der (fast immer sehr nette) Informationsaustausch mit Interessierten schlucken viel Freizeit.

Schwierigkeiten haben wir nach wie vor auch bei der Vermittlung von Sicherheit im Erkennen von Stressanzeichen des Hundes und Training von Möglichkeiten zur Vermeidung und Reduzierung von Stress zum Schutz von Mensch und Tier. Dieses Thema ist zu umfangreich um es im Rahmen der AK-Treffen für alle zu vermitteln!

Trotzdem vergessen wir nicht die vielen positiven Begleiterscheinungen des AK:

• Kennenlernen vieler netter Gleichgesinnter!

• Sensibilisierung der Teilnehmer für das Thema!

• Neue Teilnehmer kommen schon vor der Einschulung und teilweise vor Hundebesitz zu den Treffen um sich zu informieren!

Und nicht zu vergessen: die immer positive Stimmung bei den Treffen!

Unsere Zukunft?

Bettina regte die gute Möglichkeit des Erfahrungsaustausches bei Schulhund-Stammtischen an. Wie der schon in Karlsruhe gestartete Stammtisch könnten solche kleinen, aber regelmäßigen Treffen auch die weit verteilten Schulhundfreunde aus Baden-Württemberg in kleinen Gruppen ohne viel Aufwand zusammen bringen. Wir werden Euch über gegründete Stammtische hier informieren!

Nach diesem Bericht bestand bei einem langen Spaziergang im strahlenden Sonnenschein die Möglichkeit eigene Erfahrungen auszutauschen. Dies zeigte auch unseren Neuzugängen: Es fällt nach wie vor schwer den Schulhund zu verallgemeinern. Kein Schulhund ähnelt dem anderen, jeder Schulhund betreut seine spezielle Klasse und spielt in seiner Schule seine ganz besondere Rolle.


2.Thema: „Der Schulhund als Lernmotivator“ (B.Brecht, P.Führing)

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Entsprechend wurde auch das Thema „Der Schulhund als Lernmotivator“ am Nachmittag vorgestellt: Hunde üben eine wunderbare Anziehungskraft auf Kinder aus und dies kann mit ganz einfachen Mitteln im Klassenzimmer genutzt werden: Lese- oder rechenunwillige Kinder lesen gerne eine Geschichte von „ihrem“ Hund, rechnen auch gerne aus wie viele Knochen er gefressen hat und schreiben kleine Briefe an ihren Hund. Oder führen selbstbewusst eine Hundedressur vor der ganzen Schule auf. Motiviert durch den Hund, der dazu gar nicht lange auffordern muss, es alleine durch seine Anwesenheit bewirkt. Über den Hund entsteht auch schnell ein Gespräch, auch wenn man sich sonst nichts zu sagen hat. Er kann auch der Motivator für eine besonders gut durchdachte Präsentation sein oder einfach durch das Apportieren von Aufgabensäckchen das Lernen versüßen.

Bettina und Patricia stellten zu diesem Thema viele verschiedene Beispiele vor, die sie mit ihren Hunden und Klassen in den letzten Jahren praktisch erprobt hatten. Beide betonten aber, dass der Hund nicht ständig im Vordergrund steht, sondern die vorgestellten Beispiele über Jahre gesammelt wurden. Bei den Berichten zeigte sich nicht nur die Unterschiedlichkeit der Hunde Paula und Kimba, sondern auch die unterschiedlichen Möglichkeiten, die durch die Klassen und Schularten (Haupt- und Förderschule) vorhanden sind.

Bettinas apportierfreudige Schulhündin Paula bringt gelegentlich den Schülern Arbeitsblätter in einem Körbchen, wählt die Rechenaufgaben für die Schüler aus, begleitet die Schüler an die Tafel und rechnet mit. Für die Freiarbeit gibt es den Holzhund, an dem die zu lösenden Aufgaben hängen und beim Longieren auf dem Schulhof muss erst einmal darüber nachgedacht werden, wie der dazu notwendige Kreis aufgestellt werden kann. Paula animierte ihre Schüler aber auch schon zur Planung und Herstellung einer Hundehütte für ihr Klassenzimmer und einer Kampagne gegen Hundekot in Karlsruhe.

Im Vergleich dazu wurde Kimba, der ehemalige Schulhund im Ruhestand, verstärkt als Lese- und Schreibmotivator eingesetzt und sorgte täglich dafür, dass die Klassenregeln konsequent eingehalten wurden. Seine Schüler lösten gerne Aufgaben, wenn sie als Belohnung ein Leckerchen in einen Futterball füllen konnten, den er anschließend durch das Klassenzimmer rollte. Nebenbei war er aber auch Initiator verschiedener Projekte, wie z.B. im vergangenen Jahr der „Hunderalley ohne Hund“, die von allen Klassen seiner Schule begeistert angenommen wurde.
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Bettina und Patricia zeigten durch die Unterschiedlichkeit ihrer Hunde, aber auch ihrer Schulen, dass die Motivation über den Schulhund zwar grenzenlos erscheint, der Charakter des Hundes und die Hintergründe der Klasse für die Durchführung aber ausschlaggebend sind und angepasst werden müssen. Und durch das Älterwerden der Hunde zwar manche Einsätze nicht mehr durchführbar sind, der Hund aber durch seine pure Anwesenheit auch noch zum Lernen animieren kann! Wenn wir das berücksichtigen und erkennen, besteht die Möglichkeit, dass sich alle zusammen im Klassenzimmer wohl fühlen und Spaß am Lernen finden!

DSC08422.JPG Und das war auch das Motto des ganzen Tages: das Lernen hatte Spaß gemacht! Zum Ende der Veranstaltung mussten alle 20 Teilnehmerinnen und ihre 12 Vierbeiner feststellen, dass es sich wieder einmal gelohnt hatte einen freien Tag zu opfern und den teilweise weiten Weg nach Donaueschingen auf sich zu nehmen.

Vielen Dank Euch allen für Euer Kommen, Eure gute Laune, Eure offenen Ohren und Herzen und Eure wertvolle Zeit! Und einen dicken Schmatz an Eure Hunde, die so friedlich und ohne groß zu meckern den Tag mit uns verbrachten.

Ein ganz besonders dickes Danke an Philine für Ihre Vorbereitungen und an Bettina für ihr Kommen und ihr beeindruckendes Referat!!!


9. Treffen am 21.01.12 in Karlsruhe "Thema: Stress bei Hunden"

Teilnehmer:
Ursula Botz, Gabriele Bruder-Bissoli, Christiane Böttcher, Claudia Findeisen, Diana Förg, Susanne Jung, Sabine Malarik, Carla Merkle, Ingrid Pischem, Simone Schindler, Andrea Widmann, Monika Wilke, Harry Wohlbold, Annette Schuster, Katrin Lenckner, Gisela Lechner, Silke Neubauer, Bettina Brecht.

Wir traffen uns dieses Mal zu einem wichtigen Thema "Stress bei Hunden". Wir hatten zwar diese Thema schon einmal behandelt, aber wir haben so viele neue Teilnehmer, sodass wir diesen Themenbereich nochmals aufnahmen. Für dieses Treffen konnten wir wieder Nadia Winter (Hundeschule Frei Schnauze) gewinnen, die uns sehr viele neue Informationen und Tipps gab.

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Welche Stressfaktoren gibt es?

  • Äußere Stressoren werden über die Sinnesorgane wahrgenommen, also über Augen, Ohren, Nase und Berührungen/Schmerz und können zur Reizüberflutung führen. Die Nichterfüllung primärer Bedürfnisse wie z.B. von Durst, Hunger, Harndrang verursacht massiven Stress.
  • Leistungsstressoren, also z.B. Erwartungsdruck am Turnier oder einfach die Erwartungshaltung des Frauchens/Herrchens, dass der Hund sich „gut benehmen“ soll, können den Hund so belasten, dass dann letztlich gar nichts mehr geht.
  • In den Bereich sozialer Stressoren fallen z.B. Situationen, in denen der Mensch spürbar unzufrieden mit seinem Hund ist oder wenn der Hund aus unserem Lebensbereich ausgegrenzt wird.
  • Permanente Konflikte im Haushalt bzw. in einer Partnerschaft oder Angst bereiten dem Hund psychischen Stress.
  • Und letztlich gibt es noch die sog. inneren Stressoren, darunter fallen Stresssituationen, die aus Krankheiten (akut oder chronisch), Behinderungen oder Schmerzen des Hundes resultieren.


Wie läuft die Stressreaktion ab?

Die Stressreaktion läuft in 3 Phasen ab:
1. Alarmreaktionsphase: Das Zusammenspiel von Nervenimpulsen und Hormonausschüttungen (siehe unten) führt zur optimalen Reaktionsbereitschaft für Flucht oder Kampf.
2. Widerstandsphase: Der Widerstand gegenüber dem Auslöser des primären Stresses ist erhöht, jener gegenüber anderen Reizen jedoch herabgesetzt. Der Versuch den primären Stress zu bewältigen geht also zu Lasten der Widerstandsfähigkeit gegenüber anderen Stressoren. (Das kann man sich ca. so vorstellen: Wenn ich permanent Stress mit meinem Chef habe, gewöhne ich mich sukzessive an diesen Stress, aber habe vielleicht öfters wegen Kleinigkeiten Streit mit meinem Partner.)
3. Erschöpfungsphase: Andauerndem Stress kann der Organismus trotz der ursprünglich erfolgten Anpassung nicht mehr standhalten. Die Symptome der Alarmreaktion stellen sich wieder ein, aber nun dauerhaft, wodurch es zur Ausbildung organischer Krankheiten kommen kann.



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Stress und Hormone

  • Durch den erhöhten Cortisolspiegel im Blut wird das Immunsystem gehemmt und es kommt häufiger zu Infektionskrankheiten.
  • Dauernde Kreislaufaktivierung bleibt nicht ohne Folgen. Anpassungskrankheit.
  • Ausschüttung von Sexualhormonen (in erster Linie Testosteron) Aggressionsbereitschaft steigt. (Studien beweisen)
  • Die Wahrnehmung von Stress führt akut zu Adrenalinausschüttung, deren Höhepunkt nach ca.10-15 Minuten erreicht ist. Adrenalin wird primär in den Muskel ausgeschüttet und macht schnell und abwehrbereit für Flucht und Kampf! Beim Menschen führt stressbedingte Adrenalinausschüttung zu verstärktem Gestikulieren und Herumlaufen. Auf den Hund umgelegt bedeutet das, dass wir auch unserem Vierbeiner nach erlebten Stresssituationen die Möglichkeit geben müssen, sich ausreichend durch Bewegung „abzureagieren“. Es ist also völlig verkehrt, einem Hund, der gerade seinen Erzfeind trifft, ein Sitz- oder Platzkommando zu geben, das wird die Situation höchstens verschärfen!!!
  • Parallel dazu werden jedoch noch andere Hormone ausgeschüttet:
  • Aldosteron ist ein Hormon, das den Wasserhaushalt steuert und im Stress zu vermehrtem Absetzen von Harn, aber auch Kot führt und ausserdem zu vermehrtem Hecheln.
  • Cortisol, das körpereigene Äquivalent von Cortison, wirkt entzündungshemmend, aber unterdrückt auch die Produktion von Abwehrzellen, wirkt also immunsupprimierend.
  • Sexualhormone steigern die Abwehr- und Aggressionsbereitschaft.
  • Außerdem steigert Stress die Produktion des Magensaftes, der Hund wird also buchstäblich „sauer“!!! Das kann entweder zu Völlegefühl oder aber auch zu stressbedingten Fressattacken führten – wer von uns kennt das nicht?
  • Aus der Sicht des Hormonstatus betrachtet braucht der Hund – je nach Intensität und Dauer des Stressreizes – von ½ bis zu 6 Tagen, um wieder in den Normalzustand zurückzukehren. D.h. sowohl nach positivem, als auch nach negativem Stress braucht der Hund auf jeden Fall PAUSE! Wenn sich Stresshormone ansammeln, kommt es zu überschießenden Reaktionen. Vorsicht: Da die Toleranz gegenüber anderen Reizen nach Stresssituationen herabgesetzt ist (siehe oben: Widerstandsphase), kann der Hund, in der Zeit, in der die Stresshormone aktiv sind, unerwartete (Über-) Reaktionen zeigen, also z.B. sich mit Hunden, mit denen er sonst friedlich spielen würde, in die Wolle kriegen!


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Was bedeuten die Ausdrücke „Eustress“ und „Disstress“?

Als Eustress bezeichnet man den notwendigen und biologisch sinnvollen Stress, der zur Aktivierung der optimalen Leistungsfähigkeit führt.

Disstress hingegen ist ein zu viel an Stress und ein zu wenig an adäquater Ruhephase, was letztlich in gesundheitlichen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten resultiert.

In welchen Symptomen äußert sich Stress beim Hund?

  • Hecheln, Nervosität, Ruhelosigkeit, Überreaktionen durch erniedrigte Reizschwelle treten besonders bei angstbedingtem Stress auf, z.B. bei Gewitter
  • der Hund zeigt Beschwichtigungssignale (siehe unten)
  • es kommt zu häufigerem Absetzen von Kot und Urin (vgl. Adrenalinausschüttung)
  • Magenprobleme, Erbrechen, Appetitlosigkeit treten auf
  • übertriebene Körperpflege bis hin zum Wundlecken (besonders an den Extremitäten, der Rute und im Genitalbereich) resultiert oft aus zu wenig Sozialkontakten bzw. mangelnder Beschäftigung
  • stressmotiviertes Aufreiten
  • der Hund neigt zu Allergien, plötzlichem Haarausfall, oder schüttelt sich extrem häufig
  • Zerstörungswut und Dauerbellen wirken auf den Hund beruhigend, da sowohl beim Kauen, als auch beim Bellen so genannte Endorphine (endogene Morphine) freigesetzt werden, die schmerzstillende, beruhigende Wirkung haben
  • manche Hunde entwickeln unangenehmen Körper- oder Maulgeruch


Welche stressauslösenden Faktoren gibt es?

  • Krankheiten stressen, da sie die Leistungsfähigkeit und die Sinnesempfindungen beeinträchtigen; besonderen Stress lösen Schmerzen und chronische Erkrankungen aus
  • Erwartungsunsicherheit stresst, da der Hund von seinem Menschen unsichere und unklare Signale erhält und nicht weiß, wie er sich verhalten soll – also bitte immer zuerst denken und dann 1 klares Kommando (=1Wort) in Ruhe geben. Nicht vermenschlichen.
  • Hundesport kann stressen, wenn der Leistungsdruck aufgrund des Ehrgeizes des Hundeführers zu hoch wird; der Hund kann Versagensängste zeigen; auch die körperliche Belastung und das „Hochpushen“ durch schnelles Rennen (Agility) sind Stress pur!
  • In die gleiche Kategorie fallen auch Ball- bzw. Rennspiele – mit „nervösen“ Hunde sollte man besser Nasenarbeit machen, kommunikatives Spazierengehen praktizieren, Versteck- bzw. Suchspiele
  • Massive Stressoren sind die Nichterfüllung von Grundbedürfnissen, oder das Eintreten plötzlicher Veränderungen (Übersiedelung, neue Menschen im näheren Umfeld)
  • Die Bedrohung durch bzw. die Auseinandersetzung mit Artgenossen kann Hunde sehr stressen, insbesondere, wenn sie im gleichen Haushalt leben müssen
  • Auch die Teilnahme an falschen Übungs- und Spielgruppen –zu viele Hunde (15-20 Hunde) kann durch Überforderung, Reizüberflutung und Überanstrengung zu Stressreaktionen führen, wenn zu viel Aktion herrscht
  • Hektik, Ärger und Aggression im Alltag, aber auch positive, emotionale Anregungen erzeugen Stress
  • Verlassensängste (alleine bleiben zu müssen), aber auch die Unterschreitung der Individualdistanz (wenn ein Hund keine Möglichkeit hat, einem Konflikt räumlich einfach auszuweichen, weil sein Herrchen ihn an viel zu kurzer Leine an anderen Hunden vorbeiführt) können Hunde stressen
  • Schlechte Einschätzung von Menschen und Gruppen
  • Lärm und Phobien, also exzessive, inadäquate Angstreaktionen in bestimmten Situationen oder durch bestimmte Gegenstände lösen ebenfalls Stress aus


Was kann man tun, wenn der Hund offensichtlich Stress hat?

Zur Stressvermeidung gibt es leider kein Patentrezept. Wenn ein Hund Stressverhalten zeigt, muss die Situation genau analysiert werden, denn oft hat das „Stressverhalten“ nicht direkt etwas mit der auslösenden Situation zu tun. Eine alleinige Therapie der Symptome ist meist nicht die Lösung, sondern verschlimmert das Problem oft noch. Stellt man z.B. bei exzessivem Bellen, das aus einer unbekannten Stresssituation heraus geschieht, einfach nur das Symptom, also das Bellen ab, kann der Hund etwa beginnen, sich selbst zu zerstören und sich blutig beißen. Man sollte sich also immer fragen, wann hat das unerwünschte Verhalten begonnen und welche Veränderungen oder Ereignisse haben davor oder zu dieser Zeit stattgefunden, um dann wirklich die Situation für den Hund zu entschärfen, den Stress abzubauen und das Hundeleben wieder erträglich und erfreulich zu gestalten.

Beschwichtigungssignale

Bei Wölfen war der Einsatz von Beschwichtigungssignalen schon lange bekannt. Man nennt diese Signale auch „calming signals“ oder „cut-off-aggression signals“, wobei der letztgenannte Ausdruck schlecht gewählt ist, denn diese Signale werden bereits eingesetzt, bevor es zu Aggressionen kommt, bzw. damit es nicht zu Aggressionen kommt.

Wozu dienen Beschwichtigungssignale?

Der zeitgerechte Einsatz von Beschwichtigungssignalen dient dazu, Konflikte erst gar nicht aufkommen zu lassen und seinem Gegenüber friedliche Absichten bzw. ein „sich unwohl fühlen“ in einer bestimmten Situation mitzuteilen. Beschwichtigungssignale werden auch zur Beruhigung eingesetzt (man bemerkt solche Signale auch oft bei Mitmenschen, die uns anlügen!). Beschwichtigungssignale stellen eine natürliche Verhaltensweise dar und gehören zur ganz normalen Kommunikation zwischen Hunden.

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Warum sollte man die Beschwichtigungssignale kennen?

Wenn wir die Beschwichtigungssignale kennen und erkennen, können wir unseren Hund besser verstehen, wenn er versucht, sich uns mitzuteilen, da diese Signale ein wesentlicher Bestandteil der hündischen Kommunikation sind. Durch gezielte Beobachtung der Beschwichtigungssignale, die unser Hund zeigt, können wir rechtzeitig stressige Situationen entschärfen, Konflikte vermeiden und eingreifen, bevor etwas passiert (sei es im Umgang mit anderen Hunden, oder mit Kindern, u.s.w.). Beschwichtigungssignale soll man weder ignorieren, noch darf man sie verbieten oder den für deren Einsatz Hund bestrafen, sonst könnte er beim nächsten Mal sofort zubeißen, ohne es vorher anzuzeigen.

Wir können Beschwichtigungssignale auch selbst gezielt einsetzen und uns somit dem Hund in seiner Sprache mitteilen. Dabei müssen wir jedoch darauf achten, dass die Signale, die wir aussenden, der Situation angemessen sind und dass wir nicht völlig überzogen reagieren. Die vom Hund gezeigten Beschwichtigungssignale müssen dabei korrekt interpretiert werden, denn sonst reagiert der Mensch im falschen Kontext.

Gegen 16.30 Uhr beendeten wir unsere Treffen.

Einen großen Dank geht nochmals an Nadia Winter, die uns mit sehr großem Engagement ihr Wissen weitergegeben hat.



8. Treffen am 17.09.11 in Stutensee bei Karlsruhe "Thema: Körpersprache"

Teilnehmer:
Angelika Janke, Stefanie Heilig, Andrea Cofalik, Silke Neubauer, Andrea Widmann, Beate Harder, Andrea Nack, Christiane Böttcher, Nicole Panhölzl, Nicole Stuhlmüller, Susanne Kistner, Ursula Botz, Elena Wagner, Ingrid Pischem, Mira Reichardt, Esther Krux, Iris Brugger-Schulz, Gaby Bisoli, Sandra Thulke, Katja Burger, Steffi Hecker, Ute Eisenkolb, Werner Zikofsky, Rita Rupp, Monika Mikhail, Reinhard Schlindwein, Simone Schindler, Elisabeth Schäfer, Bettina Nentwich, Bettina Brecht.


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Um 10.00 Uhr trafen wir uns in der Schlossschule in Stutensee bei Karlsruhe. Dieses Mal wurde das Thema "Bodytalk - souveränes Führen über die Körpersprache" bearbeitet. Wir konnten hierfür die Verhaltenstherapeutin Nadia Winter aus Karlsruhe gewinnen.

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Nach eine kurzen Vorstellungsrunde ging es erst einmal nach draußen, damit sich unsere Vierbeiner kennenlernen und austoben konnten. Danach führte uns Frau Winter durch einen Vortrag in das Thema Körpersprache ein.

Souverän
Als souverän bezeichnet man neben der rechtlichen Selbstbestimmung die sichere oder überlegene Beherrschung einer Aufgabe. Eine sourveräne Darbietung - d.h. eine perfekt berrschte Darbietung.

Warum Führung über die Körpersprache?

  • positive und bessere Orientierung am Menschen
  • Hunde im Trieb gewalt- und stressfrei führen
  • um Fehlverhalten dauerhaft abzuschaffen
  • artgerechte Haltung


Hundehalterproblem oder Problemhund?
Als Problemhund bezeichnen wir Hunde, die ein artgerechtes, aber für den Menschen nicht aktzeptierbares Verhalten zeigen. Es handelt sich also mehr um ein Hundehalterproblem. Problemhunde entstehen durch Unwissenheit sowie durch das Fehlverhalten ihrer Besitzer.

Ursachen?

  • Unsicherheit des Vierbeiners in unklaren Situationen
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  • Falsche Rangordnungsverhältnisse
  • Verständigungsprobleme zwischen Hund und Mensch


Was lernt ein Rudelchef?

  • Konsequentes Verhalten dem Vierbeiner gegenüber
  • Geduld und Einführungsvermögen
  • Kontrolle ihrer Gestik, Mimik und Körpersprache
  • artgerechte Verhaltensweisen des Hundes
  • Hundeverhalten richtig einschätzen


Körperhaltung

offene Körperhaltung
Der Körper ist entspannt, die Arme sind geöffnet, die Beine stehen locker und breit am Boden. Es gibt keinen Anlass sich schützen zu müssen. Offene Körperhaltung kann Zufriedenheit, Sicherheit, Souveränität und Lässigkeit ausdrücken.

geschlossene Körperhaltung
Der Körper ist gespannt, die Arme sind nahe am Körper, der Kopf ist meist gesenkt.

Gestik und Mimik
Gestik = Arme und Beine (Persönlichkeit, Temperament und Selbstbewusstsein)
Unruhige Gestik macht den Hund nervös und er versteht dann nicht was wir von ihm wollen. Aber er verseht uns durch das Wort allein nur dann, wenn der rein aktustische Befehl durch anderweitige Verständigung bereits stark ritualisiert ist.


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Nach dem Vortrag am Vormittag wurden wir in der Mittagspause von den Schülerinnen und Schülern der Schlossschule verwöhnt, die uns verschiedene Pizzen mit Salat servierten. Diese zwei Hundedamen hätten auch gerne etwas abbekommen!
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Nach der Mittagspause und einem kleinen Hundespaziergang ging es mit dem Praxisteil weiter. Nadia zeigte uns an verschiedenen Beispielen wie man seine Körpersprache richtig einsetzt.










Diese durften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst ausprobieren. Außderdem gab es eine kleine Einführung ins Longieren.



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Was kann ich mir unter Longieren mit Hunden vorstellen?
Beim Longieren wird durch ein handelsübliches Absperrband und kleinen Stangen ein Kreis gebildet, welchen der Hund umrunden muss. Der Hund darf dabei diesen Kreis nicht betreten. In der Mitte des Kreises steht der Hundeführer. Dieser führt den Hund durch Sichtzeichen und ein paar wenige Hörzeichen immer außerhalb um den Kreis.

Was bringt Longieren mit Hunden?
Das Longieren mit Hunden hilft beim Aufbau der Hund-Mensch-Bindung und der Kontrolle des Hundes auf Distanz. Durch Blickkontakt, Körpersprache und (meist) nonverbale Zeichensprache wird die Bindung vom Hund zum Hundehalter aufgebaut, verbessert und gefestigt. Longieren bedeutet aber nicht nur stupides im Kreis laufen sondern verlangt eine hohe Konzentration und ein enormes Laufpensum vom Hund. Ein sprintender Hund legt die ca. 60 Meter Laufstrecke in fünf bis sechs Sekunden zurück. Der Hund wird also körperlich und geistig ausgelastet.

Was ist therapeutisches Longieren?
Nadia Winter hat eine besondere Form des therapeutischen Longieren entwickelt. Hier wird dem Hund durch gezielte Geräte- und Koordinationsarbeiten am Longierkreis Aufmerksamkeit und Orientierung am Besitzer vermittelt. Die meisten Hunde im Alltag und Training orientieren sich kaum am Hundehalter, dies wird hier durch koordinierte Körper- und Ritualarbeit geschult. Ängste und Aggressionen können so sehr viel schneller abgebaut und abtrainiert werden. Über Körperbandagen und weitere Elemente aus dem Tellingtonbereich gelangt der Hund und sein Mensch zu einem besseren Körpergefühl, somit zu mehr Selbstsicherheit.

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Gegen 16.00 Uhr beendeten wir unser Treffen. Einen großen Dank geht an Nadia Winter (Frei Schnauze), die uns viel Neues vermitteln konnte.















Alltagstauglichkeitstest am 02. April 2011 in Karlsruhe

Am Samstag, den 02. April 2011 führten wir in Karlsruhe einen Alltagstauglichkeitstest für Hundeführer und Hund durch, kurz ATT genannt. Es sollte bei diesem ATT das Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund in alltäglichen Situationen abgefragt werden, um uns Hundeführern die Möglichkeit einer Standortbestimmung des bisher Erreichten zu geben. Hierfür konnten wir Petra und Achim Behringer vom DRC (Deutscher Retriever Club) gewinnen die uns durch verschiedensten Aufgaben führten und danach ein Feedback gaben.

Am ATT nahmen teil:
Andrea Cofalik mit Strom, Ursula Botz mit Hazel, Susanne Kistner mit Kira, Silke Neubauer mit Nala, Andrea Widmann mit Phoebe, Eva Vogt mit Elias, Steffi Hecker mit Emma, Rita Blessing-Großholz mit Anjo, Elisabeth Nething mit Herby, Eva Böhm mit Kira, Angelika Janke mit Conny, Rike Mahlberg mit Erna, Angelika Seidelmann mit Lia, Claus Frei mit Benson, Katrin Knoth mit Freddy, Cornelia Kohlhaas mit Leila, Cindy Satzger mit Jolie und Martina Wolf mit Sally. Als Helfer und Mädchen für alles fungierten Jürgen Klaiber und Bettina Brecht.

Wir trafen uns um 8.30 Uhr in Karlsruhe/Weiherfeld, bei schönstem Wetter, an einem Waldstück. Nach einem kurzen Austausch wurde die große Gruppe in zwei kleinere geteilt. Die eine Gruppe ging mit Achim und die zweite mit Petra Behringer. Hier nun eine kurze Beschreibung der verschiedensten Aufgaben:

Aufgabe: "Stressfreies Autoverlassen"

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Hier sollten unsere Hunde an ihrem Platz im Kofferraum bleiben, auch wenn dieser geöffent war. Erschwert wurde diese Aufgabe, dass das Frauchen vielleicht nicht mehr zu sehen war oder ein fremder Hund am Kofferraum vorbei lief. Im Alltag sollte dies wirklich gut funktionieren, da es sonst zu schweren Unfällen kommen kann.










Aufgabe: "Vorsicht Gift"

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"Das Leckerchen riecht schon sehr verführerrisch!"


Diese Aufgabe war besonders tückisch. Auf einer schönen Wiese wurde die tollsten Leckereien verteilt. So gab es Kalbsleberwurstbrötchen, Käse, Würstchen, Brezel usw. Keine Hundenase konnte diesem tollen Duft widerstehen. Aber genau das war die Aufgabe. Der Hundeführer sollte seinen Hund durch den verlockenden Parcour führen, ohne dass der Hund sich an den Leckereien bedient. Das war gar nicht so einfach. Zum Schluss musste der Hund ohne Leine sitzen bleiben und wurde von seinem Besitzer gerufen. Auch hier sollte der Hund nicht zugreifen. Dies war gar nicht so einfach. Durch eingreifen des Hundeführeres sollte das Aufnehmen des "Giftköders" verhindert werden. Leider werden wir im Alltag immer wieder mit solchen Leckereien am Wegrand konfrontiert und man weiß nie, ob ein Hundefeind das Leckerchen mit Gift bestückt hat. Deshalb sollte das nichtaufnehmen von Lebensmitteln immmer wieder geübt werden. Ich weiß, dass ist nicht einfach (habe auch so einen Staubsauger der alles frisst), aber kann unter Umständen das Leben des Hundes retten. Übrigens geht meine Hündin noch immer mal an der Wiese vorbei um zu sehen, ob da noch weitere Leckereien ausgelegt sind.


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Aufgabe "Hundebegegnung"

Hier musste der Hundeführer seinen Hund am Wegrand ablegen (er sollte liegenbleiben). Währendessen kam eine Hundegruppe mit Herrchen und Frauchen die den Hundeführer begrüßten und sich mit ihm unterhielten. Diese Gruppe lief dann am liegenden Hund vorbei. Dies war nicht einfach für den Hund, der natürlich auch gerne zu den anderen Hunden gegangen wäre.


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Aufgabe "Ablegen mit Ablenkung"

Der Hundeführer musste seinen Hund auf offener Wiese ablegen und sich ca. 20m entfernen. Während Hund und Hundeführer auf ihren so eingenommenen Postitionen warten mussten liefen zwei weitere Teams zusammen mit Achim Behringer als "Ablenkung" zwischen den beiden durch. Anschließend musste der Hund gerufen werden.



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Endlich mal Pause!









Aufgabe "Brücke I: Ablegen im Team"

An einer Brücke über einen kleinen Bach wurden jeweils zwei Hunde abgelegt. Die Hundeführer gingen auf die andere Seite, allerdings gerade noch in Sichtweite der Hunde.
Dann wurde der erste Hund von seinem Führer gerufen, wobei der zweite Hund freilich liegen bleiben sollte. Erst danach wurde auch der zweite Hund gerufen.
Anschließend Tausch, so dass der im ersten Durchgang zuerst abgerufene Hund nun als Zweiter an der Reihe war.



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Aufgabe "Brücke II: Ablegen außer Sicht"

Bei dieser Aufgabe wurde nur jeweils ein Hund abgelegt oder -gesetzt. Der Führer ging auf die andere Seite der Brücke, diesmal aber noch um eine Biegung und somit vollständig außer Sichtweite. Erst nach einer kurzen Wartezeit durfte der Hund gerufen werden.


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Aufgabe "Restaurantbesuch"

Dies war eigentlich keine spezielle Aufgabe des ATT. Aber zum Mittagessen gingen wir zu einem nahegelegenen Restaurant. Zwanzig Hunde mussten an einem doch engeren Platz unterkommen. Dies war für alle Hunde eine weitere Übung zur Alltagstauglichkeit. Viele andere Gäste waren erstaunt, dass so viele Hunde im Lokal waren als wir hinaus gingen. Auch die Kellner haben mit uns ihre Hundeangst überwunden.



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Müde und kaputt waren alle nach diesem anstrengenden Tag. Es gab viele neue Eindrücke zu verdauen. Auch unsere Hunde waren nach diesen Aufgaben ziemlich geschafft.



Unsere Sieger des Tages waren:
Eva Böhm mit Kira
Claus Frei mit Benson
und Cindy Satzger mit Jolie. Die drei haben das Prädikat "Vorzüglich" mit den höchsten Bewertungen bekommen.
Herzlichen Glückwunsch!
Aber auch die anderen Teilnehmer haben sehr gute Teamarbeit mit ihren Hunden gezeigt.




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6. Treffen am 26.02.2012 in der Schloss-Schule bei Stutensee Karlsruhe

Am Samstag, den 26. Februar 2011 fand in der Schloss-Schule in Stutensee unser Treffen statt.

Es nahmen teil: Nicole Panhölzl mit Mia, Christiane Böttcher, Werner Zikofsky, Birgit Weik, Annette Mayer, Gaby Schwenk mit Danka, Katrin Knoth mit Freddy, Carla Merkle mit Amy, Cindy Satzger mit Jolie, Maja Ronellenfitsch mit Baldu, Andrea Widmann mit Phoebe, Gisela Lechner mit Mya, Susanne Kistner mit Kira, Stefanie Heilig mit Lilli, Angelika Janke mit Conny, Anne Vielsäcker mit Charlie, Andrea Nack, Harry Wohlbold mit Sammy, Elisabeth Nething mit ihren zwei Hunden, Uschi Botz mit Hazel, Sandra Thulke, Sabine Malarik, Martina Wolf mit Sally, Andrea Cofalik mit Strom und Bettina Brecht mit Paula.


Dieses Treffen stand unter dem Thema "Erste Hilfe am Hund". Da wir unsere Hunde im Unterricht einsetzen sollten wir uns nicht nur bei der Ersten Hilfe am Menschen auskennen und regelmäßig fortbilden. Auch die Erste Hilfe am Hund sollte alle paar Jahre auf unserem Fortbildungskatalog stehen. Wir haben an diesem Tag vieles gelernt und auch ausprobieren dürfen.


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Frau Dr. Kobelt Tierärztin in Karlsruhe erklärte uns einige Dinge zum Thema "Erste Hilfe am Hund". Dabei durften wir auch an unseren Hunden Hand anlegen um die neuen Erkenntnisse ausprobieren zu können. Es zeigte sich mal wieder wie geduldig unsere Hunde waren. Natürlich gabe es auch so einige Leckerchen fürs stillhalten. Außerdem war es für die Hunde ein gutes Training.



Hier einige Themenbereiche die wir besprochen haben.


ABC Schema

A = Atmung
B = Beatmung
C = Circulation (Kreislauf)


Bei Ankunft an einer Unfallstelle

1. Selbstschutz
2. Unfallstelle absichern
3. Tier ansprechbar? (Reaktion auf Zuruf, Schmerzreiz)


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Fixieren des Fanges

Um sich vor Bissen des Tieres zu schützen sollte der Fang fixiert werden. Auch ein gut erzogenes Tier kann unter Schmerzen zubeißen!!!

1. In das lange Band wird ein einfacher Knoten geknüpft. Die entstandene Schlinge wird dem Hund mit dem Knoten nach oben über den Fang gestreift und fest angezogen.
2. Unter dem Kinn wird ein weiterer Knoten gebunden.
3. Die zwei Enden des Bandes werden im Nacken hinter den Ohren mit einem Knoten und einer Schleife verknotet.


Hochheben und Transport
Bei kleinen Hunden
Der eine Arm wird von unten um den Hals auf den Brustkorb gelegt, der andere unterstützt von hinten zwischen die Hinterbeine gelegt den Beckenboden.
Bei großen Hunden
Ist der Hund zu schwer, um ihn zu tragen kann er mithilfe einer selbstgebauten Trage transportiert werden. Als Transportmaterial eignet sich eine Decke oder ein großes Handtuch. Die Decke wird vorsichtig unter den Hund gezogen. Nun kann er von zwei Personen transportiert werden.


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Pulskontrolle
Der Puls des Hundes liegt in der Regel bei 70 bis 160 Schlägen pro Minute. Bei Welpen kann die Pulsfrequenz durchaus bis 220 pro Minute betragen. Eine sporadische Pulskontrolle ist Voraussetzung für eine konkrete Pulskontrolle im Krankheitsfall. Hierbei sollte der Puls in Ruhe, nach Bewegung, in Aufregung etc. gemessen werden um den normalen Puls des eigenen Hundes zu kennen. Falls Unregelmäßigkeiten festzustellen sind, ist dies im Gegensatz zum Menschen beim Hund durchaus Normal.


Pulskontrolle-Wie geht das?

  • Hund auf die Seite legen und die Finger auf die Innenseite des Oberschenkels direkt unterhalb des Hüftgelenks.
  • Solange tasten bis man die Arterie gefunden hat (fühlt sich wie eine dicke Sehne an).
  • Puls 15 Sekunden lang zählen un das Ergebnis mit 4 multiplizieren.


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Kreislaufkontrolle
Den Kreislauf des Hundes sollte man von Zeit zur Zeit kontrollieren, um den normalen Kreislaufzustand des eigenen Hundes zu kennen. Nur so kann man etwaige Krankheitssymptome und Veränderungen des Kreislaufes feststellen.
Man zieht ein Lid des Hundes leicht nach unten und kontrolliert die Färbung der Bindehaut. Die normale Färbung der Bindehaut sollte rosa sein. Dunkelrote Färbung der Bindehaut deutet auf hohen Blutdruck - blaßrote Färbung auf niedrigen Blutdruck.

Beide Aussagen sind jedoch mit Vorsicht zu bewerten. Viele Hunderassen leiden an einer chronischen Bindehautentzündung (dunkelrot), bedingt durch das zuchtbedingte Herabhängen der Augenlider.
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Die zweite Möglichkeit ist sicherer, jedoch bei manchen Hunden nur schwer zu erkennen. Man öffnet leicht das Maul des Hundes und drückt mit einem Finger kurz aber kräftig auf das Zahnfleisch und lässt dann schnell wieder los. Die Druckstelle sollte sich durch den Druck weiß färben und anschließend relativ schnell wieder die ursprüngliche Färbung annehmen. Langsames Füllen der Druckstelle deutet auf niedrigen Blutdruck, extrem schnelles Füllen auf hohen Blutdruck hin. Schwierig ist diese Methode bei Hunden mit schwarzem oder sehr dunklem Zahnfleisch.











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Pfotenverbände

Man deckt die verletzte Stelle mit einem Tupfer ab. Wenn sich die Verletzung zwischen zwei Zehen befindet, wird dieser Zwischenraum nicht mit Verbandswatte gepolstert, sondern nur durch einen Tupfer abgedeckt. Nun wird der Zwischenzehenraum so gepolstert, dass der vorbereitete Wattestreifen auf der Oberseite der Pfote mit einer Hand festgehalten und zwischen den Zehen auf die Rückseite der Pfote umgeschlagen wird. Jetzt wird die Pfote mit der Verbandswatte bis über das Sprung- bzw. Handgelenk so fest verbunden, dass der Verband nicht rutscht, aber die Blutzirkulation nicht beeinträchtigt wird. Danach wird die Verbandswatte mit einer Mullbinde oder elatischen Binde umwickelt.




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Hitzschlag
Hunde sind sehr hitzeempfindliche Tiere, die ihre überschüssige Wärme nicht wie der Mensch durch Schweißdrüßen der Haut (nur an den Pfoten und an dem Nasenspiegel) abgeben können. Hunde können ihre Körperwärme durch Hecheln regulieren. Kann das Tier nicht ausreichend seinen Wärmehaushalt durch Schwitzen und Hecheln regulieren, sucht es kalte Flächen auf, befeuchtet das Fell durch Belecken oder geht ins Wasser. Hat der Hund dazu keine Möglichkeit, steigt die Körpertemperatur sehr rasch an. Das Tier wir unruhig, lässt die Zunge, bei gestrecktem Hals, weit heraushängen.
Schon ab 40° C treten Kreislaufbeschwerden auf. Das Tier pumpt Blut vom Körperinneren in die äußeren Körperteile, um es schneller abzukühlen. Bei sehr hohen Temperaturen hat dies zur Folge, dass lebenswichtige Organe weniger stark durchblutet werden, was in schlimmen Fällen zu einem Schockgeschehen führen kann. Steigt die Körpertemperatur über 43° C besteht Lebensgefahr für das Tier.

Erste Hilfe - Maßnahmen
Das Tier an einen kühlen und gut belüfteten Ort bringen
Das Tier mit Wasser besprühen, an den Beinen anfangen, dann Bauch und Brust und zuletzt den Kopf, damit die Verdunstungskälte die Körpertemperatur absinken lässt.
Man kann dem Tier auch feuchte Tücher oder Eisbeutel (keinen direkten Kontakt - Erfrierungsgefahr) auf den Kopf bzw. in den Nacken legen.
Wasser anbieten, sofern das Tier nicht bewusstlos ist.
Tierarztbesuch - Hitzschlag ist ein Notfall

Wie man sieht haben wir eine Menge an diesem Tag dazugelernt. Einen großen Dank an Frau Dr. Kobelt.
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Einen besondern Dank geht an die Schüler und die Erzieherin der Schloss-Schule die uns am Nachmittag mit einem sehr leckeren Essen versorgten. Für einen kleinen Obolus bekamen wir Pizza in verschiedenen Varianten und einen leckeren Salat. Es war für unsere Veranstaltung eine große Erleichterung, dass wir uns nicht um das Mittagessen kümmern mussten.

Einen weiteren Dank geht an Uschi Botz, die uns wieder ermöglichte den AK an ihrer Schule durchzuführen. Ohne ihren Einsatz wäre so manches komplizierter.









5. Treffen am 20.11.2010 in Stutensee bei Karlsruhe

Am Samstag, den 20. November 2010 war es wieder soweit unser nächstes Treffen stand an. Dieses Mal als Fortbildung über das Schulamt Karlsruhe ausgeschrieben. Womit keiner gerechnet hatte trat ein, wir hatte eine so große Anzahl an Anmeldungen, dass wir sogar einigen absagen mussten.

Wir trafen uns in Stutensee bei Karlsruhe in der Schlossschule. Unser Themegebiet war dieses Mal "Einsatzmöglichkeiten der Hunde im Unterricht".


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Anwesend waren: Axel Klaus mit Hexe, Steffi Hecker mit Emma, Harry Wohlbold mit Sammy, Cornelia Kohlhaas mit Laila, Andrea Cofalik mit Storm, Felix Stadtfeld mit Kalle, Elisabeth Nething mit ihren zwei Hunden, Angelika Janke mit Conny, Andrea Widmann mit Phoebe, Jasmin Braunecker mit Rabuwa, Gaby Schwenk mit Danka, Gisela Lechner mit Mya, Carla Merkle mit Amy, Stefanie Heilig, Gabriele Bruder-Bissoli mit Mina, Iris Brugger-Schulz mit Lotte, Ester Krux mit Grady und Karzu, Mira Reichardt, Reinhard Schlindwein mit Phoenix, Cindy Satzger mit Jolie, Silke Neubauer mit Nala, Nicole Stuhlmüller mit Chaplin, Anne Haag mit Kaya und Kate, Uschi Botz mit Hazel, Diana Förg, Susanne Mayer, Nicole Panhölzl und Bettina Brecht.


Zu Beginn stand die Vorstellungsrunde, die dieses Mal etwas länger dauerte. Danach gab es erst einmal eine Toberunde für unsere Hunde. Nachdem alle ihre Glieder bewegt hatten stellte Bettina eine Deutschstunde mit dem Thema "Schulhund Paula" vor und erklärte wie der Hund dabei eingesetzt werden kann. Mithilfe von Korken auf den Wortkarten kann der Hund diese Karten gut den Schülern bringen.

Siehe auch: Deutschstunde zum Thema Hund
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Um weiter arbeiten zu können teilten wir die Großgruppe auf. So gab es eine Einsteigergruppe, diese Teilnehmer erhielten von Bettina die Grundinformationen zum Einsatz von Hunden in der Schule. Außerdem gab es noch zwei weitere Gruppen die sich über die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht austauschten. Hier sind die Ergebnisse der beiden Gruppe zu sehen.


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Nach einem reichhaltigen Mittagessen konnte man an Stationen verschiedene Einsatzmöglichkeiten anschauen und ausprobieren. So war es jedem selbst überlassen ob er Materialien für seinen Unterricht herstellte, mit seinem Hund übte oder sich mit anderen über die Einsatzvorschläge austauschte.


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Alles in allem war es ein schöner und arbeitsreicher Tag. Ein großes Dankeschön geht an Uschi und Andrea, ohne die dieser Tag nicht so reibungslos verlaufen wäre.


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4. Treffen am 29.07.2010 bei Rottenburg

siehe Arbeitskreis Schulhund Baden-Württemberg Süd

3. Treffen am 08.05.2010 in Karlsruhe

Unser drittes Treffen in diesem Schuljahr fand in den Hagsfelder Stuben in Karlsruhe statt.

Anwesend waren:

Jasmin Braunecker mit Rabuwa, Cindy Högl mit Jolie, Nicole Stuhlmüller mit Chaplin, Julitta Ehmann mit Woody, Uschi Botz mit Hazel, Katrin Knoth mit Freddy, Christine Herkommer mit Gismo, Bruno Wapke mit Amadeus und Bettina Brecht mit Paula.

Dieses Treffen stand unter dem Schwerpunkt "Stress bei Hunden". Dieser Themenbereich ist ein sehr wichtiger im Umgang und Einsatz unserer Schulhunde. Um so besser sollten wir uns in diesem Bereich auskennen. So hatten wir für diesen Samstag zwei Referentinnen die uns dieses Thema aus verschiedenen Bereichen näher brachten. Es sprachen:

- Iris Zeller Tierheilpraktikerin aus Karlsruhe

- Nadia Winter Hundeverhaltensberaterin / leitet die Hundeschule Frei Schnauze in Karlsruhe.

Beide Referentinnen hielten ihren Vortrag ohne ein Honorar dafür zu verlangen. Sie baten um eine Spende für das Tierheim Karlsruhe. Diese wird in den nächsten Tagen auch überwiesen. Vielen Dank für euren Einsatz!!!

Um 10.15 Uhr trafen wir uns zu einem kleinen Spaziergang mit den Hunden. Danach ging es in die Hagsfelder Stuben und wir begannen mit einer kleinen Vorstellungsrunde, da auch einige "Neuzugänge" dabei waren.


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Danach hielt Frau Zeller ihren Vortrag. Dabei ging es um:

  • Der Hund in unserer Gesellschaft
  • Lieben wir unseren Hund krank
  • Stress bei Hunden und seine Auswirkungen
  • Gesunderhaltung mit Homöopathie.


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Mit vielen neuen Infos im Gepäck ging es zu einer kleinen Gassi- und Toberunde mit unseren Hunden. Dem folgte ein leckeres Mittagsessen, welches wir bei schönstem Wetter draußen zu uns nehmen durften.


Nach unserer Mittagspause ging es auch gleich mit dem Vortrag von Frau Winter weiter. Dabei ging es um:

  • Was ist Stress?
  • Welche Stressfaktoren gibt es?
  • Wie läuft die Stressreaktion ab?
  • Stress und Hormone
  • Welche Stresshormone werden ausgeschüttet?
  • In welchen Symptomen äußert sich Stress beim Hund?
  • Welche stressauslösenden Faktoren gibt es?
  • Was kann man tun, wenn der Hund offensichtlich Stress hat?
  • Beschwichtigungssignale
  • Spiel oder Arbeit?


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Wie die ganzen Punkte schon zeigen, waren wir nach den beiden Vorträgen voll mit neuem Wissen und ziemlich kaputt. Aber es hat uns auch wieder gezeigt, wie wichtig es ist sich in diesem Bereich auszukennen, damit wir unsere Hunde schützen können. Wir müssen die Signale kennen die uns unser Hund sendet und deshalb sind regelmäßige Fortbildungen zu diesem Themenbereich besonders wichtig.


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Liebe Iris, liebe Nadia, vielen Dank für euren Einsatz. Es grüßt euch der AK Baden-Württemberg Nord.

2. Treffen am 25.01.2010 in Schorndorf

Unser zweites Treffen in diesem Schuljahr fand in der Hundeschule bei Karin Schwarz in Schorndorf statt.

Anwesend waren:

Andrea Widmann mit Phoebe, Angelika Jahnke mit Conny, Christine Nagel mit Kindern und ihrem Hund Luka., Martina Wolf mit Sally, Patricia Führing mit Kimba, Silvia Mitschele ohne Hund, Susanne Kolbe mit Anton, Philine Domzig mit Jonte und Bettina Brecht mit Paula.

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Seminar : Spiele für Kind und Hund

Pünktlich um 14.30 Uhr ging es mit einigen einführenden Worten von Frau Schwarz los.

So erklärte uns Frau Schwarz, dass Zerrspiele nicht ins Klassenzimmer gehören, da viele Hunde zu sehr aufgeputscht werden und die Gefahr, dass ein Kind verletzt wird, immer gegeben ist.

Wichtig ist es auch, dass die Spielregeln klar sind:

• jedes Spiel sollte an die Gegebenheiten des Ortes angepasst sein

• jedes Spiel sollte an den individuellen Hund angepasst sein

• jedes Spiel sollte an die Kinderstruktur angepasst sein

• es sollte während den Pausen immer Rücksicht auf die Ruhe des Hundes genommen werden (ein Hund sollte ca. 17 Sunden tgl. ruhen/schlafen)

• der Hund sollte Leckerchen sanft nehmen

• der Hund sollte nicht hochspringen

• der Hund sollte nicht bellen oder nur nach Aufforderung

• der Hund sollte kein Beuteneid zeigen


Wichtig ist, dass auch ein Hund nicht immer spielen will!

Danach gingen wir auch gleich in die Halle um einige praktische Übungen/Spiele durchzuführen. Wie man sieht war es bitterkalt, aber wir waren alle gut eingepackt und freuten uns auf die bevorstehenden Übungen.

So durfte jeder der teilnehmenden Hunde seine Tricks, die er schon beherrschte, vorführen.

Nach und nach lernten wir neue Spielmöglichkeiten kennen, wie z.B.

Leckerchenspiel


Tastspiel:

Die Kinder ertasten Hundezubehör in einer Box (Bürste, Leine, Ball, Halsband, Napf, Zeckenzange....)


Kreisspiel:

Die Kinder bilden einen Kreis und strecken ihre Hände nach hinten. Ein Kind für den Hund mit der Leine um den Kreis und legt einem anderen Kind die Leine in die Hände. Nun darf diese Kind den Hund um den Kreis führen.


Buchstaben (Zahlen) apportieren:

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Auf einem Tuch in der Mitte des Raumes liegen verschiedene Säckchen auf jedem ist ein Buchstabe gestickt oder gemalt. Ein Kind lässt den Hund ein Säckchen apportieren. Der Hund bringt dem Kind das Säckchen, mit dem Buchstaben der auf dem Säckchen steht sagt das Kind ein Nomen, Verb oder Adjektiv. Aufgabenstellungen sind variabel, je nach Klassenstufe oder Fach.


Hundegeschichte im Sitzkreis:

Die Schüler sitzen im Sitzkreis auf Stühlen, ein Schüler (oder Lehrer) steht in der Mitte des Kreises, neben ihm liegt der Hund. Der Schüler (oder Lehrer) erzählt eine Hundegeschichte. Immer wenn das Wort „Hund“ in der Geschichte auftaucht, stehen alle Schüler auf, sagen „bemerkt“ (oder ein anderes Wort) und rücken einen Stuhl weiter. Der Hund bleibt liegen, die Geschichte wird weiter erzählt. Hund wird evtl. immer wieder mit Leckererchen belohnt.


Zeitungsspiel:

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Ein Kind liest etwas aus einer Zeitung vor. Danach wird die Zeitung auf den Boden gelegt und der Schüler führt den Hund auf die Zeitung und lässt ihn darauf sitzen. Nun liest das nächste Kind, wenn dieses fertig ist legt es seine Zeitung auf den Boden und darf nun den Hund auf seine Zeitung führen.


Rollenspiel Tierarzt:

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Ein Kind geht mit dem Hund zum Tierarzt und beschreibt seine Symptome.


Und vieles mehr.....


Nach den vielen praktischen Übungen konnten wir uns in der Halle von Frau Schwarz noch viele Spielmöglichkeiten anschauen. Danach ging es wieder in die Wärme und wir wurden mit Gebäck und Kaffee verwöhnt. Außerdem hatte uns Susanne noch einen leckeren Kuchen gebacken (Danke nochmals). Auch hier bekamen wir nochmals viele neue Ideen von Frau Schwarz.

Es war ein rundum gelungener Nachmittag und wir kamen mit sehr vielen Ideen nach Hause. Die Vorschläge sind alle sehr gut in der Schule umsetzbar. Nochmals vielen Dank an Frau Schwarz und ihre Mitarbeiterin. Es hat uns allen sehr großen Spaß gemacht. Dieses Seminar in der Hundeschule Schwarz in Schorndorf können wir alle empfehlen.

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1. Treffen am 21.10.2009 in Stutensee

Da unser "1. Arbeitskreis Schulhund" unter Überfüllung litt, haben wir beschlossen eine Trennung Nord/Süd durchzuführen. Was uns allen nicht leicht fiel. So wurde über das Schulamt Karlsruhe die Fortbildung "Der Schulhund - Einsatz von Hunden in der Schule" angeboten, um erstens Neueinsteigern wichtig Informationen zukommen zu lassen und zweitens den Arbeitskreis Schulhund Baden-Württemberg Nord zu gründen.

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Wir trafen uns am 21.10.09, dank Uschi, in der Schloss-Schule Stutensee. So kamen einige "alte Hasen" und ein paar "Neulinge". Anwesend waren: Uschi Botz mit Hazel, Sabine Bornträger, Susanne Kolbe, Florentine Pfaff, Marta Dragicevic, Andrea Widmann mit Phoebe, Dagmar Kropp, Sandra Kienle, Christina Zortea, Martina Wolf mit Sally, Jasmin Braunecker mit Rabuwa, Angelika Janke mit Conny, Katrin Knoth mit Freddy und Bettina Brecht mit Paula.

Zu Beginn stellte Uschi erst einmal die Schloss-Schule vor. Danach erzählte sie wie ihr Hund Hazel an der Schule eingesetzt wird. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde kamen auch schon die ersten Fragen. Anschließend folgte die Power Point Präsentation "Einsatz von Hunden in der Schule". Es ging um: Ziele, rechtliche Dinge, Merkmale eines Schulhundes, Hupäsch, Grundvoraussetzungen bei der Lehrperson, Bedeutung für die Kinder, Umsetzungen für den Unterricht u.v.m. Die Präsentation führte zum regen Austausch unter den Teilnehmern. Jede Teilnehmerin erhielt auch noch eine Infomappe mit den wichtigsten Punkten zum Einsatz von Schulhunden.

Dazwischen genossen wir Kaffee, Waffeln, Mohrenköpfe und den leckeren Käsekuchen von Andrea (danke nochmals!). Zum Abschluss sammelten wir Ideen für unser nächstes Treffen. So hatte Susanne den Vorschlag eine Trainerin einzuladen die uns gute Tipps zum Thema "Spiele für Kind und Hund" geben kann. So steht auch schon unser nächster Termin.

Wir treffen uns am Montag, den 25.01.2010 in Schorndorf zum Seminar "Spiele für Kind und Hund". Bei Interesse melden: b.brecht@gmx.de.