Fachkreis Schulhunde: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | In zwei Gruppen wurde ein intensiver Austausch zu einzelnen Teilbereichen geführt, deren erste Ergebnisse von allen Anwesenden unterstützt wurden. | ||
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| + | '''Einsatz Schulhund''' | ||
| + | *Es handelt sich hierbei immer um einen längerfristigen und nicht um einen punktuellen Prozess. | ||
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| + | *Mindestanforderungen an die Ausbildung wurde auf später verschoben. | ||
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| + | '''Verschiedene Rahmenbedingungen''' | ||
| + | *Jährliches Gesundheitszeugnis des Tierarztes, der eine gute Allgemeinverfassung, regelmäßige Wurmfreiheit, vorgeschriebene Impfungen und Ektoparasitenprophylaxe attestiert. Möglichst in der Schule abheften, damit es jederzeit bei einer Kontrolle zur Verfügung steht! | ||
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| + | *Für die Gesundheitsvorsorge sind zusätzlich folgende Punkte zu beachten: | ||
| + | <BLOCKQUOTE>•Der Hund darf keinen Zugang zur Küche erhalten, in der Lebensmittel zubereitet werden.<BR> | ||
| + | •Eine Möglichkeit zum Händewaschen muss in der Klasse gegeben sein.<BR> | ||
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| + | *Eine Information bzw. Zustimmung folgender Personen, Gremien und Ämter ist erforderlich: | ||
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| + | •Zustimmung der Vertretung der Gesamtelternschaft<BR> | ||
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| + | •Zustimmung der Schulkonferenz<BR> | ||
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| + | •Zustimmung des Gesundheitsamtes (Hygieneplan)</BLOCKQUOTE><BR><BR>[[Bild:PICT3131.JPG|right]] | ||
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| + | *Überprüfung der Versicherung: | ||
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| + | •Aufnahme in die private Berufshaftpflicht<BR> | ||
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| + | '''Voraussetzungen beim Hund und beim Hundeführer''' | ||
| + | *Der Hund kann nur effektiv in der Schule eingesetzt werden, wenn er in der Familie des Hundeführers eingebunden ist. | ||
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| + | *Der Hund sollte auf Menschen zugehen und freundlich gestimmt sein. | ||
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| + | *Die physische und psychische Gesundheit der Partner Mensch und Hund muss gegeben sein. | ||
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| + | •über fachmedizinische Grundkenntnisse der Physis Hund<BR> | ||
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| + | '''Stress''' | ||
| + | *Stresssymptome sind bei jedem Hund anders. | ||
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| + | *Stress kann durch Über- oder Unterforderung entstehen. | ||
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| + | *Der Hundeführer muss einen Ausgleich schaffen, indem er entweder beim Hund oder beim Kind individuell interveniert. | ||
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| + | *Die Bedürfnisse des Hundes (Bewegung, Hundekontakt..) müssen durch den Hundeführer erfüllt werden. | ||
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== Tiere helfen Menschen - Gründung des Fachkreises Pädagogik: Schulhunde == | == Tiere helfen Menschen - Gründung des Fachkreises Pädagogik: Schulhunde == | ||
Version vom 23. April 2007, 17:55 Uhr
Nächstes Treffen am Samstag, den 29. September 2007 in Kassel!!
Protokoll des Treffens vom 21. April 2007
Am 21. April 2007 trafen sich im Landhaus Meister in Kassel 18 Zweibeiner und 10 Vierbeiner. Die Schulhundinteressierten versuchten einige Kernpunkte des Einsatzes von Schulhunden zu erarbeiten, die alle Anwesenden befürworten können. In zwei Gruppen wurde ein intensiver Austausch zu einzelnen Teilbereichen geführt, deren erste Ergebnisse von allen Anwesenden unterstützt wurden.
Einsatz Schulhund
- Es handelt sich hierbei immer um einen längerfristigen und nicht um einen punktuellen Prozess.
- Der Hund arbeitet immer im Team mit seinem Besitzer, der ein Pädagoge/Therapeut ist oder zusätzlich von solchem unterstützt wird. Somit können sich folgende Konstellationen ergeben:
•Hund + Besitzer (Pädagoge oder Therapeut)
•Hund + Besitzer + Pädagoge/Therapeut
- erste grobe Einteilung der Einsatzmöglichkeiten
•freie Interaktion in der Lerngruppe/Klasse
•freie Interaktion in der Kleingruppe
•gelenkte Interaktion in der Einzelarbeit
•freie Interaktion in der Einzelarbeit
•gelenkte Interaktion in der Lerngruppe/Klasse
•gelenkte Interaktion in der Kleingruppe
- Mindestanforderungen an die Ausbildung wurde auf später verschoben.
Verschiedene Rahmenbedingungen
- Jährliches Gesundheitszeugnis des Tierarztes, der eine gute Allgemeinverfassung, regelmäßige Wurmfreiheit, vorgeschriebene Impfungen und Ektoparasitenprophylaxe attestiert. Möglichst in der Schule abheften, damit es jederzeit bei einer Kontrolle zur Verfügung steht!
- Für die Gesundheitsvorsorge sind zusätzlich folgende Punkte zu beachten:
•Der Hund darf keinen Zugang zur Küche erhalten, in der Lebensmittel zubereitet werden.
•Eine Möglichkeit zum Händewaschen muss in der Klasse gegeben sein.
•Ein Erste-Hilfe-Paket mit Handschuhen, Flächendesinfektionsmittel, Pflaster und einem Erste-Hilfe-Set für den Hund sollte vorhanden sein.
- Eine Information bzw. Zustimmung folgender Personen, Gremien und Ämter ist erforderlich:
•Zustimmung des Schulleiters
•Information der Eltern
•Zustimmung des Gesundheitsamtes (Hygieneplan)
•Zustimmung der Vertretung der Gesamtelternschaft
•mehrheitliche Abstimmung im Kollegium
•Zustimmung der Schulkonferenz
•Zustimmung des Schulamtes
- Überprüfung der Versicherung:
•Hundehaftpflicht
•Aufnahme in die private Berufshaftpflicht
•Schulhaftpflicht
Voraussetzungen beim Hund und beim Hundeführer
- Der Hund kann nur effektiv in der Schule eingesetzt werden, wenn er in der Familie des Hundeführers eingebunden ist.
- Es gibt aber keine Garantie dafür, dass er nach seiner Ausbildung auch wirklich in der Schule einsatzfähig ist!
- Therapiehunde ab Geburt gibt es nicht! Keine Rasse ist automatisch ein Schulhund!
- Der Hund sollte auf Menschen zugehen und freundlich gestimmt sein.
- Ein guter Grundgehorsam des Hundes ist eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit in schulischen Konstellationen.
- Der Hund muss ein sicheres Ausdrucksverhalten zeigen (können).
- Die physische und psychische Gesundheit der Partner Mensch und Hund muss gegeben sein.
- Zwischen dem Hund und dem Hundeführer muss eine gute Bindefähigkeit bestehen, die immer weiter entwickelt wird.
- Ein Austausch des Teams mit kompetenten Fachleuten im Verein, in Hundeschulen oder bei Weiterbildungsmöglichkeiten ist eine weitere wichtige Komponente.
- Der Hundeführer benötigt Fachkenntnisse
•im Ausdrucksverhalten des Hundes (Mimik, Körper)
•über fachmedizinische Grundkenntnisse der Physis Hund
•zum Ausgleich und zur Auslastung des Hundes, die die Belastungen, denen der Hund „im Dienst“ ausgesetzt ist, auffängt.
Stress
- Stresssymptome sind bei jedem Hund anders.
- Stress kann durch Über- oder Unterforderung entstehen.
- Der Hundeführer muss einen Ausgleich schaffen, indem er entweder beim Hund oder beim Kind individuell interveniert.
- Die Bedürfnisse des Hundes (Bewegung, Hundekontakt..) müssen durch den Hundeführer erfüllt werden.
Tiere helfen Menschen - Gründung des Fachkreises Pädagogik: Schulhunde
In den letzten Monaten hat der Anteil an Schulen und päd. Einrichtungen, in denen Hunde „mitarbeiten“ stark zugenommen. Leider nicht immer zum Wohle unserer Hunde und auch nicht immer zum Wohl der Lerngruppen. Mehrmals im Monat bekommen wir Anfragen „Wie man das macht“ oder „Wo man einen Schulhund her bekommt“. Oft wird dabei aber nicht an die verschiedenen Bedürfnisse der Hunde und Menschen gedacht.
Da hier starker Aufklärungsbedarf besteht, halten wir die Gründung eines Fachkreises „Schulhunde“ für sinnvoll, um langfristig eine qualitative und sinnvolle Arbeit in den Einrichtungen zu fördern. Dieser Austausch, der in lockerer Folge hier in Kassel stattfinden wird, soll der Weiterbildung und der Vernetzung von Fachleuten untereinander dienen.
Am 21.4.2007 laden wir ein, in einem ersten Treffen zu folgenden Themen (die vor Ort noch von den Teilnehmern ergänzt werden können) ins Gespräch zu kommen und die eigenen Erfahrungen in kleinen Arbeitgruppen auszutauschen. Diese sollen hinterher im Plenum vorgestellt werden.
Die Veranstaltung findet im Landgasthof Meister statt, Hunde können mitgebracht werden. Bitte vergessen sie nicht, Wasser, Napf und Kottüten dabei zu haben (und diese hinterher wieder mitzunehmen)! Da wir keine Teilnahmegebühr erheben (und dieses auch zukünftig nicht wollen), besteht mit dem Landgasthof die Vereinbarung, dass dieser auf eine Saalmiete verzichtet und dafür die Teilnehmer das Mittagessen / die Getränke im Gasthof einnehmen. Die Speisekarte umfasst warme und kalte Gerichte, auch vegetarische, von 4 – 15 Euro.
Themen:
- Einsatzformen der Schulhunde / Aufgabengebiete
- Rahmenbedingungen in der Schule
- Voraussetzungen des Hundes
- Voraussetzungen des Hundeführers
- Rechtliche Grundlagen (Hygienevorschriften / Gesundheitsamt / Information und Genehmigung durch die Schulkonferenz – Schulamt / Versicherung)
- Öffentlichkeitsarbeit und Presse (Tipps und Hinweise)
- Grenzen der Arbeit mit dem Hund
- Stresssymptome des Hundes und Ausgleichsarbeit mit dem Hund
Langfristig planen wir (nicht kommerziell orientierte!) Fortbildungen für interessierte Einsteiger in die tiergestützte Pädagogik.
Auf eine rege Teilnahme und einen guten Austausch am 21.4.2007 freuen sich
Graham Ford, (Vorsitzender ThM e.V.),
Kathrin Nickel, Marcus Schmidt, Lydia Agsten,
Geplanter Tagesablauf:
9.30 – 10.00 Uhr: Anreise Landhaus Meister
10.00 – 11.30 Uhr: Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmer, Besprechung des Tagesablaufs,
10.30 – 14.30 Uhr: Arbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen , Mittagspause mit Möglichkeit zum Spazieren gehen.
14.30 – 16.00 Uhr: Treffen im Plenum, Vortrag der einzelnen Arbeitsgruppen
Ausblick
Anreise: Landhaus Meister unter Landhaus Meister
Anmeldungen: Graham Ford vom Verein "Tiere helfen Menschen" unter thmev!