Schulhund Buffy
Zur Erinnerung an Buffy in Aktion:
BUFFY – eine Möglichkeit, des Schulhund Einsatzes
Buffy ist eine fünfjährige, sehr gutmütige und geduldige Berner-Sennen-Hündin. Sie besucht täglich den Unterricht in der diagnosegeleiteten Orientierungsklasse. So gibt es keine tägliche Diskussion in der Schule: „Wo ist Buffy heute? – Was macht sie jetzt?“. Buffy gehört ganz zu dieser Klassengemeinschaft dazu und hat dort ihren Stammplatz. Nur einzelne Stunden begleitet Buffy mich in die Nachbarklasse. Buffy wird ausschließlich im geschulten Lehrer-Hund-Team eingesetzt.Buffy erfüllt im Wesentlichen zwei Aufgabenbereiche: Durch ihre bloße Anwesenheit trägt sie zu einer entspannten, lebensnahen Atmosphäre im Klassenzimmer bei. Die Kinder kommen freudig in die Schule, um „Buffy“ als ihre tägliche Freundin zu begrüßen. Es wird Rücksicht genommen: „Nicht zu laut stampfen“, heißt es dann schon einmal, denn „Buffy hat empfindliche Ohren“. In Unterrichtsgesprächen und durch intensive Beobachtungsmöglichkeiten lernen wir viel vom Wesen und Verhalten des Hundes.
Jeden Tag übernimmt ein Kind wichtige Versorgungsaufgaben für Buffy, wie die Wasserschüssel füllen und die Decke am Ruheplatz herrichten. In kleinen spielerisch aufbereiteten Einheiten (Leckerli verstecken, Bürsten, Körperteile benennen und zeigen etc.) festigt sich die Beziehung zum Hund und es wird die eventuell vorhandene Angst in der Kontaktaufnahme abgebaut.Und, ganz wichtig, nachdem eine Arbeit fertiggestellt ist, darf man Buffy streicheln, wenn sie nicht gerade schläft.
Um den Umgang mit Buffy für alle Beteiligten stressfrei zu gestalten und die Freude zu erhalten, haben wir eine Menge Regeln entwickelt:
- Wenn Buffy auf ihrem Ruheplatz schläft, dürfen wir sie nicht stören !
- Bevor wir Buffy streicheln, sprechen wir sie an !
- Wir streicheln Buffy nicht plötzlich oder von hinten und beugen uns nicht über sie !
- Buffy mag kein Gedränge, am besten streichelt Buffy immer nur ein Kind, höchstens zwei !
- Buffy hat empfindliche Ohren, wir vermeiden laute und plötzliche Geräusche !
- Wir rufen Buffy nicht zu uns. Wenn alle rufen, weiß sie nicht mehr was sie tun soll !
- Unser einziger Befehl lautet „Sitz“ vor dem Leckerli geben, andere Befehle gibt nur ihr Frauchen !
- LOBEN dürfen wir Buffy immer, wenn sie was gut macht !
- Leckerlis geben wir immer aus der flachen Hand !
- Als „Hundeführer“ achten wir auf Buffy: wir zerren nicht an der Leine und lassen sie schnuppern und ihr Geschäft machen !
- Wir klopfen Buffy nicht auf den Kopf und streicheln vom Kopf zum Schwanz !
- Wir starren Buffy nicht in die Augen, das mögen Hunde nicht !
Wettergerechtes Anziehen ist angesagt und die Selbstständigkeit beim Ankleiden wächst aufgrund des hohen Motivationsgrades.
Jedes Kind darf mit meiner Hilfe Buffy an der Leine führen. Da baut sich die Beziehung zum Hund noch mehr auf, das Selbstbewusstsein wächst beim Führen eines so großen Hundes.
Jedes Kind kommt dran. Wir lernen geordnet in der Reihe zu gehen, das Tempo ans Gruppentempo anzupassen, mit einem Partner zu laufen…. Und unsere Kondition verbessert sich zusehends.
Unterwegs ergibt sich eine Menge an Naturbeobachtungen im Wechsel der Jahreszeiten. Manche gute Idee entwickelt sich: z.B.:
• Weil Buffy doch immer allen Müll am Wegesrand frisst, sammeln wir morgen den Abfall.
• Wir könnten Buffy auch mal am Bach trinken lassen
• Da liegt ein toter Maulwurf, den beerdigen wir morgen.
Viele Gesprächsanlässe ergeben sich und vor allem: Dazu ist jetzt Zeit!!
Dann folgt Spaß und Spiel: Das „Bällchen werfen“
Wieder ein guter Lernanlass: Sich in der Reihe aufstellen, zählen ich komm als „erster, zweiter dritter dran“ – das ist der Wurf Nummer 5,6,7…. Geschicklichkeit im Umgang mit dem Ball; die Erfahrung, dass der Ball mit zunehmender Übung immer weiter geworfen werden kann. Freude erleben beim Hundespiel. Zu guter Letzt darf jedes Kind Buffy zum Abschied noch ein Leckerli geben:
Das dauert oft eine ganze Weile, bis jedes Kind sich das ohne Hilfe traut!
Nach so einem langen Schultag ist Ausgleich angesagt, denn Schule strengt auch Buffy an! Spaziergänge ohne Leine, bei denen Buffy laufen, rennen und schnüffeln kann, so wie sie will, das ist nun die angemessene wohlverdiente Belohnung.
Buffy arbeitet seit Anfang 2010 nicht mehr als Schulhund.
Dieser Artikel berichtet über Schulhund Buffy:
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